Cartoon Medizin und Markt

JAK-Hemmer im rheumatologischen Alltag

Sabine Rüdesheim

Patienten aus der ärztlichen Routineversorgung wiesen eine kürzere Krankheitsdauer und niedrigere -aktivität auf, als die Teilnehmer der klinischen Studien. Patienten aus der ärztlichen Routineversorgung wiesen eine kürzere Krankheitsdauer und niedrigere -aktivität auf, als die Teilnehmer der klinischen Studien. © iStock/gilaxia

Die Bedeutung neuer Medikamente z.B. von JAK-Inhibitoren in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis nimmt stetig zu. Gleichzeitig konnte in den letzten Jahren bereits eine Reihe an Daten bezüglich Langzeiterfahrungen und -sicherheit gesammelt werden.

Generell bestätigen Real-World-Untersuchungen dieklinisch gesammelten Daten zu Januskinase(JAK)-Inhibitoren, berichtete Professor Dr. Torsten Witte, Hannover. Die in klinischen Studien mit dem JAK-Hemmer Baricitinib (Olumiant®) behandelten Personen mit rheumatoider Arthritis (RA) wiesen jedoch eine längere Krankheitsdauer und höhere Krankheitsaktivität auf als jene in der ärztlichen Routineversorgung. Dies beeinflusst auch die Ergebnisse zur Wirksamkeit der Therapien.

Während 56 % der Teilnehmer der Studie RA-BEACON ein ACR20*-Ansprechen erreichten, lag der Anteil dieser Patienten im deutschen Biologikaregister RABBIT nur bei 46 %. Dahingegen wurden die Treat-to-Target-Ziele Remission und niedrige Krankheitsaktivität von Personen im RABBIT-Register häufiger erreicht.

Rate an schweren Infektionen unter Baricitinib stabil

Die Wahrscheinlichkeit des Verbleibens auf der Therapie ist laut Prof. Witte bei JAK-Inhibitoren hoch: In der Schweiz wurde eine Persistenz von ca. 60 % vier Jahre nach Behandlungsbeginn festgestellt. Im Vergleich zu Tumornekrosefaktorblockern verbleiben RA-Patienten signifikant länger auf Baricitinib. Nach den Ergebnissen einer Erlanger RA-Kohorte korreliert jedoch eine hohe Anzahl von vorhergegangenen Biologikatherapien mit einer kurzen Verweildauer auf dem JAK-Hemmer.

Die Verträglichkeit und das Sicherheitsprofil des Wirkstoffs erwiesen sich über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg konsistent, wie Prof. Witte darlegte. Die Rate an venösen Thrombosen bzw. Lungenembolien blieb stabil und war unabhängig von der Dosierung. Auch die Rate an schweren Infektionen veränderte sich während der Behandlung mit Baricitinib nicht, zeigte sich bei RA-Patienten > 65 Jahre im Vergleich zu jüngeren Erkrankten allerdings erhöht. Neue Sicherheitssignale wurden in den Langzeituntersuchungen nicht beobachtet.

* American College of Rheumatology

Quelle: Webkonferenz „Langzeiterfahrungen mit JAK-Inhibitoren: Neues aus Studien und der klinischen Praxis“; Veranstalter: Lilly

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Patienten aus der ärztlichen Routineversorgung wiesen eine kürzere Krankheitsdauer und niedrigere -aktivität auf, als die Teilnehmer der klinischen Studien. Patienten aus der ärztlichen Routineversorgung wiesen eine kürzere Krankheitsdauer und niedrigere -aktivität auf, als die Teilnehmer der klinischen Studien. © iStock/gilaxia