Jeden Tag Sonnencreme gegen Krebs und Falten!

Dr. Stefanie Kronenberger Foto: thinkstock

Benutzen Sie täglich Sonnenschutzcreme? Gehen Sie im Sommer nur mit Hut und Sonnenbrille nach draußen? Nein? Dann müssen Sie im Alter mit tiefen Falten, schlaffer Haut und erhöhter Hautkrebsgefahr rechnen, warnen Dermatologen.

Durch UV-Strahlung wird die Genexpression in der Haut fehlreguliert. Das Bindegewebe verändert sich, das wichtigste Strukturprotein der Haut, das Kollagen I, nimmt ab. Dass zwischen kumulativer UV-Exposition und Hautalterung ein Zusammenhang besteht, ist mittlerweile eindeutig bewiesen. Man muss nicht einmal einen Sonnenbrand erleiden, um die Haut dauerhaft zu schädigen. Schon suberythematogene Dosen reichen aus, berichtete Professor Dr. Herbert Hönigsmann von der Universitätsklinik für Dermatologie in Wien bei der 20. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie 2006.

Die Lichtalterung kann durch Lichtschutzpräparate verlangsamt werden. Zwar gibt es verständlicherweise nur wenige klinische Studien am Menschen, in vitro und im Tiermodell aber ist die Protektion belegt.

Basaliom nicht verhindert

Sogar bereits eingetretene Pigmentstörungen, Falten etc. werden durch regelmäßigen Lichtschutz wieder gebessert. Ganz sicher aber schützt Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor vor Hautkrebs. Das zeigt eine Studie mit 1383 Teilnehmern, in der die Anwendung von Sonnencreme (SPF* 15+) die Rate an Plattenepithelkarzinomen verminderte, nicht allerdings die Inzidenz von Basaliomen.

Beim Lichtschutzfaktor sollte man auf die Balance zwischen der Protektion gegen UVB und gegen UVA achten. UVA gilt als die gefährlichere Strahlung, die tiefer ins Gewebe eindringt. Seit 2005 wird dies in einer DIN-Norm (DIN 67502) für Sonnenschutz berücksichtigt. Sie stellt UVA- und UVB-Schutz in Relation und erlaubt somit eine eindeutige Bewertung: Je höher der Faktor, desto besser auch der Schutz gegen UVA. Will man Schäden durch UV-Strahlung vermeiden, sind folgende Schutzmaßnahmen angebracht:

  • UV-Strahlung aus künstlichen Quellen meiden (Solarien).
  • An unbekleideten Körperstellen täglich Lichtschutzpräparate mit hoher Wirkung im UVA-Bereich auftragen (mindestens SPF 15, in unseren Breiten von April bis September täglich), und
  • lichtdichte Textilien, Hüte und UV-absorbierende Sonnenbrillen tragen.

* Sun Protection Factor

Sonnenschäden

akute UVA-Wirkung:

  • DNS-Schäden
  • Mutagenese
  • Pigmentierung
  • phototoxische Reaktionen auf Medikamente

chronische Effekte:

  • Kollagenabbau
  • Elastinzerstörung
  • Immunsuppression
  • Karzinogenese
  • phototoxische Reaktionen auf Medikamente

Durch Sonnenschutz zum Vitamin-D-Mangel?

Konsequenter Sonnenschutz löst keinen Vitamin-D-Mangel aus: Das Vitamin wird zwar zum Teil über die Haut aufgebaut, doch schon extrem kurze Sonnenexpositionen genügen, um ausreichend Vitamin D entstehen zu lassen. Dreimal wöchentlich etwa 20 Minuten Sonne auf Gesicht und Unterarme reichen aus.

Zwar sind diese Angaben nicht evidenzbasiert, dennoch ist Prof. Hönigsmann überzeugt, dass der Aufenthalt im Freien beim täglichen Weg von und zur Arbeit und zum Einkaufen das „Soll“ erfüllt. In einer australischen Studie erlitten auch Personen, die täglich Sonnenschutz anwenden, keinen Vitamin-D-Mangel. Sogar für Menschen mit aktinischer Dermatitis, die überhaupt kein Sonnenlicht vertragen, ist das Vitamindefizit kein Thema, so der Experte. Schließlich werde Vitamin D ja auch über die Nahrung, z. B. mit Milch und Milchprodukten, zugeführt.

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).