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Karotinoide müssen in Obst und Gemüse verpackt sein
Seit 20 Jahren geben europäische Experten Empfehlungen heraus, wie man sich am besten vor Krebs schützen kann (http://www.cancercode.org). Eine Untersuchung mit 215 000 Teilnehmern ging jetzt erneut der Frage nach, ob sich die Krebsvorbeugung in Eigenregie durch vitaminreiche Kost verbessern lässt.
Alle Probanden hatten einen Fragebogen über ihre Ernährungsgewohnheiten ausgefüllt. Während des 13-jährigen Beobachtungszeitraums erkrankten in dem Studienkollektiv 207 Teilnehmer an einem Bronchialkarzinom, etwa jeder fünfte war Nichtraucher. Die Patienten wurden mit je zwei Kontrollpersonen „gematcht“. Bei allen bestimmte man die Plasmaspiegel von Alpha-Tocopherol (Vitamin E), Karotinoiden (Provitamin A), Retinol (Vitamin A) und Selen, ferner 15-iso-Prostaglandin F2t im Urin. Dies berichtete Privatdozent Dr. Martin Kohlhäufl vom Zentrum für Pneumologie der Klinik Schillerhöhe in Gerlingen auf dem Internisten Update.
Mit steigenden Karotinoid-Plasmaspiegeln zeigte sich für Männer ein deutlich erniedrigtes Lungenkrebsrisiko, nicht jedoch für Frauen. Für Tocopherol, Selen und Retinol ließ sich – unabhängig vom Geschlecht – bei allen Probanden kein vorbeugender Effekt nachweisen. Mit dem Anstieg des Urin-Biomarkers für vermehrten oxidativen Stress (15-iso-Prostaglandin F2t) verdoppelte sich den Daten zufolge bei Männern das Lungenkrebsrisiko.
Karotinoide in Obst und Gemüse senken nachweislich das Bronchialkarzinomrisiko, fasste Dr. Kohlhäufl zusammen. Gewarnt werden müsse hingegen vor hoch dosierter Beta-caroten-Aufnahme durch Nahrungsergänzungsmittel. Denn unlängst hatten zwei Studien (ATBC1 und CARET2) gezeigt, dass Raucher, die mindestens 20 mg Betacaroten als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen hatten, deutlich häufiger an Lungenkrebs erkrankten als Teilnehmer der Placebogruppe.
1 The Alpha-Tocopherol, Beta-Carotine Cancer Prevention Study
The Beta-Carotine and Retinol Efficacy Trial
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