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Kassen, Ämter und Sozialer Dienst – Wer weiß wo weiter?

Damit alle finanziellen und sozialen Unterstützungen richtig beantragt werden, müssen Informationen oft mit viel Mühe im Internet, aus Broschüren, Verordnungen, bei Ämtern und so weiter beschafft, ausgewertet und entsprechende Anträge geschrieben werden. Viele Patienten und Angehörige sind damit völlig überfordert. Oft können und wollen sie sich damit weder geistig noch tatsächlich intensiv beschäftigen – die Krankheit und die Behandlungen nehmen sie völlig in Beschlag.
„Für dieses Thema braucht es einen Lotsen, der die Pfade in den Dschungel aus Vorschriften und Verordnungen schlägt“, sagt Evi Clus, Vorstand der Psychosozialen Krebsberatung Sigmaringen e.V. und Selbsthilfegruppenleiterin Gammertingen, Sigmaringen und Stetten a.k. M.
„Die Sozialen Dienste in den Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken sind darauf spezialisiert, Hilfen und Unterstützungen im psychosozialen Bereich zu übernehmen.“ Außerhalb der Krankenhäuser sind die Krebsberatungsstellen und Krankenkassen die richtigen Ansprechpartner.
Soziale Dienste als erster Ansprechpartner
Die Sozialen Dienste in Krankenhäusern und Rehakliniken sind die zentralen Ansprechpartner für alle Fragen des sozialen Umfelds. Dazu gehören Beratungen und Unterstützung, wenn es um die weitere ambulante und stationäre Versorgung bei Pflegebedürftigkeit, Pflegedienste, hauswirtschaftliche Hilfen, Hilfsmittel, Hausnotruf, Essen auf Rädern, Kinderbetreuung und so weiter geht.
Sie helfen, die entsprechenden Anträge bei den Pflege- und Krankenversicherungen sowie Sozialleistungsträgern zu stellen. Sie geben Patienten und Angehörigen auch unverbindliche Auskünfte zum Betreuungsrecht, zur Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Für die individuelle Beratung verweisen sie auf entsprechende Stellen und Personen.
Tumorpatienten haben das Recht auf Rehabilitation. Diese kann innerhalb eines Jahres nach den Akut-Behandlungen mit Operationen, Chemo- oder Strahlentherapien in Anspruch genommen werden. Sie soll den Erfolg der Krebstherapie sichern und die gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Privat- und Erwerbsleben möglichst gering halten. Grundsätzlich dauern Rehabilitationen drei Wochen. Je nach Beeinträchtigung können sie auch verlängert werden. Im Krankenhaus soll sich die Sozialberatung um den Antrag kümmern.
Nach der Akut-Behandlung werden Rehabilitationen mit dem Hausarzt bzw. Onkologen oder bei der Renten- oder Krankenversicherung beantragt. „Wenn Anträge abgelehnt werden oder die freie Wahl der Rehaklinik eingeschränkt wird, kann sich der Gang zum Fachanwalt für Sozialrecht lohnen“, sagt Evi Clus. „Er prüft, ob die Ablehnung hinreichend begründet ist und setzt im Zweifel die Forderungen durch.“
Auf die Barrikaden gehen
Wichtig: Die Selbsthilfegruppen
Nach dem Krankenhaus- und Rehabilitationsaufenthalt stehen die Krebsberatungsstellen der Gemeinden, Kreise, freien Trägervereine und dergleichen zur Unterstützung bereit. Selbsthilfegruppen können für Patienten und Angehörige auch sehr wichtige Anlaufstellen sein. Sie unterstützen Betroffene in allen Fragen, die auch die Sozialen Dienste abdecken sollen. Zusätzlich können Selbsthilfegruppen Halt und Mut machen, die Krankheit und deren Folgen besser zu bewältigen. „Der ganz wesentliche Unterschied zwischen Selbsthilfegruppen und Sozialen Diensten beziehungsweise Beratungsstellen ist, dass die Gruppenmitglieder erlebte Kompetenz in die Gespräche einbringen können“, betont Evi Clus. „Hinzu kommt, dass die Selbsthilfe völlig uneigennützig handelt und nur vom Ehrenamt getragen wird.“ Menschen mit Krebs können beim Versorgungsamt oder Landratsamt einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Er sichert zum Beispiel einen erhöhten Kündigungsschutz am Arbeitsplatz, zusätzliche Urlaubstage und Vergünstigungen beim Besuch von Schwimmbädern, Museen und anderen Einrichtungen.Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).