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Keine Hinweise auf EBM-„Honorarbetrug“
Die KV ist wie der Hausärzteverband überzeugt, dass die Kostenkalkulation des neuen EBM falsch ist. In einer Trend-Analyse sieht sie aber keine Minderung der hausärztlichen Leistungsmenge durch den EBM: Die Fallzahl legte um etwa 2 % und der Leistungsbedarf je Fall um 12 % zu. Bei den Fachärzten stieg die Fallzahl um etwa 6 % und der Fallwert um 4 %.
Zahlen nur vorläufig
Dies sind nur vorläufige Zahlen (auf Einzelpraxisbasis). Bei den Fachärzten sind kleinere Fachgruppen und „technische Fächer“ nicht berücksichtigt. Auch verrate dies noch nichts über die Auswirkungen aufs Honorar, betonte Dr. Sitter, da die Abrechnungsdaten erst noch die Budgetierung und den Honorarverteilungsvertrag durchlaufen müssen.
In einem Rundschreiben an die Hausärzte wandte sich der KV-Vize gegen Vorwürfe des Verbandes, die KV fördere den wirtschaftlichen Niedergang der Hausärzte. Sofern das Ministerium mitspiele, werde die KV auch die Abrechnung für Integrationsversorgungsverträge (wie den des Hausärzteverbandes mit der AOK) übernehmen, so Dr. Sitter.
Hausärzteverband will gegen EBM vorgehen
Dr. Wolfgang Hoppenthaller, Chef des Bayerischen Hausärzteverbandes, hatte im Juli auf dem Hausärztetag angekündigt, gegen den EBM 2000plus klagen zu wollen, weil dessen Bewertungen auf einer falschen Kostenermittlung beruhten und die KV den Hausärzten Tätigkeitsfelder (Proktologie, Beratung zur Empfängnisverhütung) entziehe. Die fachärztlichen Funktionäre missbrauchten die KBV, um „in betrügerischer Absicht“ den Hausärzten das ihnen zustehende Honorar vorzuenthalten. Dr. Hoppenthaller rief die Kollegen auf, gegen „die nächste und alle folgenden Abrechnungen Widerspruch einzulegen“.
Die KV will Mitte September Ärzte und Psychotherapeuten über ihre ersten Abrechnungsergebnisse informieren. Mitte bzw. Ende Oktober werde der Honorar- und Richtigstellungsbescheid zugestellt. Dr. Sitter: „Erst gegen diesen Bescheid ist ein Widerspruch zulässig.“
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