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Kindeswohl gefährdet: Arzt darf's dem Jugendamt melden
Das Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz regelt in § 4 drei Schritte, wie Ärzte bei Verdacht auf Gefährdung des Kindwohles künftig vorgehen sollten, erklärt Rechtsanwältin Henriette Marcus aus Mainz.
Im ersten Schritt soll gemeinsam mit dem Minderjährigen und dem Erziehungsberechtigten besprochen werden: Wie sieht die aktuelle Situation aus? Welche Hilfen stehen zur Verfügung?
Fruchtet das nicht, haben Ärzte (Schritt 2) einen Beratungsanspruch gegenüber dem Träger der Jugendhilfe, um die Gefährdung des Kindes/Jugendlichen besser einschätzen zu können.
Ist immer noch kein Erfolg in Sicht, darf der Arzt im dritten Schritt das Jugendamt informieren. Vorher ist dennoch empfehlenswert, die Betroffenen aufzuklären, dass der Arzt die Gefährdung an das Jugendamt melden darf, sofern für den Jugendlichen keine Nachteile zu befürchten sind. Insbesondere letztere Frage sollte der Arzt im Beratungsgespräch mit dem Jugendamt (Schritt 2) zur eigenen Absicherung abklären, betont Juristin Marcus.
Ist der Hinweis an die Betroffenen erfolgt, darf der Arzt dem Jugendamt die Daten des gefährdeten Minderjährigen mitteilen. Gleiches gilt, wenn der Arzt im Beratungsgespräch mit dem Jugendamt übereinkommt, dass die Betroffenen besser nicht informiert werden. Dies sollte sich der Arzt aber schriftlich vom Träger der Jugendhilfe bestätigen lassen.
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