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Cartoon Verordnungen
Klassische „Pille“ wird zu oft verordnet

Immer weniger Frauen und Mädchen verhüten mit kombinierten oralen Kontrazeptiva, also der klassischen Pille: Im Jahr 2021 nahmen nur noch 32 % der gesetzlich versicherten Frauen bis 22 Jahre ein entsprechendes Präparat. 2010 waren es noch 46 %. Diese Zahlen gehen aus einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervor. Grund des rückläufigen Trends dürfte ein höheres Bewusstsein über die gesundheitliche Risiken sein.
Insgesamt verordnen Ärzte kombinierte orale Kontrazeptiva aber immer noch zu oft, meint der AOK-Bundesverband. Er betont, seit 2021 sei ein Gestagen-Monopräparat auf dem Markt, das ein niedrigeres Risiko für Thrombosen und Embolien aufweise und zugleich einen guten Empfängnisschutz biete. Der Verband erhofft sich eine langfristige Veränderung der Verordnungspraxis. Derzeit liegt der Verordnungsanteil der risikoreicheren Kombinationspräparate bei rund 48 %.
Auch bei den Wirkstoffen, die im Fall von Kombinationspräparaten am häufigsten verordnet werden, sieht die AOK noch Luft nach oben: So werde in 35 % der Fälle Dienogest angewendet, obwohl das Risiko für venöse Thromboembolien in Kombination mit dem Östrogen Ethinylestradiol um das 1,6-fache erhöht sei. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rate bei Risikopatientinnen von dem Wirkstoff ab.
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