Cartoon Medizin und Markt

Knochenschutz gehört dazu

Dr. Angelika Bischoff

Eine Androgendeprivationstherapie führt insbesondere bei Männern zu einem Verlust der Knochensubstanz. Eine Androgendeprivationstherapie führt insbesondere bei Männern zu einem Verlust der Knochensubstanz. © iStock/spanteldotru

Patienten mit Prostatakarzinom überleben heute deutlich länger – doch sie werden auch Knochenkomplikationen ihrer Krankheit und deren Therapie immer häufiger erleben. Richtig zu intervenieren, ist daher wichtig.

Das Prostatakarzinom metastasiert häufig in die Knochen. Doch nicht nur Metastasen machen das Gewebe instabil, auch die durch die Androgendeprivationstherapie (ADT) induzierte Osteoporose setzt dem Knochen zu, selbst wenn dieser keine Metastasen beherbergt. Der Verlust an Gewebesubstanz ist bei Männern unter ADT ausgeprägter als der von postmenopausalen Frauen, unterstrich Dr. Jörg Klier, niedergelassener Urologe in Köln.

„Wir dürfen deshalb nicht nur auf das Überleben unserer Patienten mit Prostatakarzinom schauen, sondern müssen auch die Knochenerweichung im Fokus behalten“, betonte Dr. Klier.

Knochenveränderungen in Studie beobachtet

In einer randomisierten Studie erhielten Männer mit nicht-metastasiertem Prostatakarzinom unter kontinuierlicher ADT randomisiert alle sechs Monate 60 mg Denosumab (Prolia®) subkutan oder Placebo. Als primärer Endpunkt interessierte die Knochendichte der Lendenwirbelsäule nach 24 Monaten. Sie stieg unter Denosumab rasch und klinisch signifikant an, während sie in der Placebogruppe leicht abfiel. Der signifikante Unterschied nach 24 Monaten betrug 6,7 %, wobei die Knochendichte unter Denosumab um 5,6 % gestiegen war, unter Placebo war sie um 1,0 % reduziert (p < 0,001).

Skelettbezogene Ereignisse ließen sich verhindern

Das Risiko für neue Wirbelfrakturen reduzierte die Denosumabgabe nach 36 Monaten zudem um 62 %. In der Häufigkeit von unerwünschten Effekten wiesen Denosumab und Placebo kaum Unterschiede auf.

Eine antiosteoporotische Therapie bei Patienten mit ADT sei indiziert, betonte Dr. Klier. Dabei ist Denosumab (XGEVA®) besser als Zoledronsäure geeignet, skelettbezogene Ereignisse (SRE) zu verhindern, wie eine randomisierte Vergleichsstudie zeigt. Teilnehmer mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom erhielten entweder alle vier Wochen subkutan 120 mg Denosumab oder intravenös 4 mg Zoledronsäure. Das Risiko eines ersten SRE verminderte der Antikörper signifikant um 18 %. 

Quelle: Fokusgespräch „10 Jahre AKUK – 10 Jahre Osteoonkologie“ im Vorfeld der 10. Akademie Knochen und Krebs 2019; Veranstalter: Amgen

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Eine Androgendeprivationstherapie führt insbesondere bei Männern zu einem Verlust der Knochensubstanz. Eine Androgendeprivationstherapie führt insbesondere bei Männern zu einem Verlust der Knochensubstanz. © iStock/spanteldotru