Knopfbatterie verschluckt – und jetzt?

Birgit Maronde Foto: thinkstock

Verschluckte Knopfbatterien bringen die Speiseröhre in Gefahr. Bleiben sie durch elektrischen Stromfluss an der Ösophaguswand haften, drohen Schleimhautnekrosen.

Schon wenn der Verdacht besteht, dass ein Kind eine Knopfbatterie verschluckt hat, muss geröntgt werden. Findet sich die Batterie im Ösophagus, ist sie sofort endoskopisch zu entfernen, da es innerhalb weniger Stunden zu Schleimhautnekrosen kommen kann, warnen Experten des Instituts für Toxikologie, Klinische Toxikologie und Giftnotruf Berlin.

Knopfbatterie im Magen gibt 24-Stunden-Aufschub 

Hat es die Knopfbatterie dagegen bis in den Magen geschafft, darf der kleine Patient wieder nach Hause. Der Auftrag für die Eltern: ihrem Sprössling schlackenreiche Kost verabreichen und den Stuhl kontrollieren. Innerhalb von 24 Stunden sollte die Batterie wieder zum Vorschein gekommen sein.

Ist dies nicht der Fall, wird nochmals geröntgt. Um dem Patien­ten eine nächtliche Kontrolle zu ersparen, kann mit dem Röntgen – Symptomfreiheit vorausgesetzt – auch bis zum nächsten Morgen gewartet werden.


Knopfbatterien, die sich beim erneuten Röntgen immer noch im Magen nachweisen lassen, sollten rasch endoskopisch entfernt werden. Durch die Magensäure können sie nämlich korrodieren und auseinanderbrechen.

Im Zweifel auch in Nase und Ohren nach der Knopfbatterie suchen

Liegt der Fremdkörper im Duodenum oder tiefer, darf das Kind wieder nach Hause, sein Stuhl wird weiter inspiziert. Häufig ist er (grau) verfärbt, was aber ohne Bedeutung ist. Findet sich auch nach vier Tagen keine Batterie im Stuhl oder klagt das Kind über gastrointestinale Beschwerden, erfolgt nochmals eine Röntgenkontrolle.


Lässt sich eine „verschluckte“ Knopfbatterie röntgenologisch überhaupt nicht aufspüren, sollte man auch in den Ohren und der Nase des Kindes danach suchen, raten die Berliner Experten. 

Ingrid-Elsa Koch et al., internist. prax. 2011; 51: 323–330

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