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Cartoon Medizin und Markt
Komplexe Analfisteln mit Stammzellen therapieren

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen beginnen meist in jungen Jahren. Der Zeitpunkt der Diagnose liegt im Durchschnitt zwischen 15 und 35 Jahren. Betroffene müssen häufig über sehr lange Zeit engmaschig betreut werden. Vor allem für junge Patienten ist es wichtig, dass hierdurch ihr Alltag nicht zu stark beeinträchtigt wird.
Wie Professor Dr. Axel Dignass ausführte, bietet die enge Zusammenarbeit zwischen Gastroenterologen und Chirurgen in einem interdisziplinären Zentrum wie am Agaplesion Markus Krankenhaus Frankfurt für die Patienten viele Vorteile. Aufgrund der hohen Fallzahlen ist die Expertise in ausgewiesenen CED-Zentren meist sehr hoch. Durch die Verzahnung verschiedener Fachbereiche sowie die Schnittstellen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung erfahren Patienten dort eine bestmögliche Betreuung.
Die Beschwerden hatten die Patientin stark beeinträchtigt
In regelmäßig stattfindenden Meetings (z.B. im Rahmen eines wöchentlichen CED-Boards) können erkrankungsbedingte Fragestellungen interdisziplinär diskutiert und gemeinsame Therapiestrategien festgelegt werden.
Der Gastroenterologe Dr. Hermann Schulze und der Chirurg Thomas Schulz stellten den Fall einer jungen Patientin vor, bei der im Alter von 18 Jahren ein Morbus Crohn diagnostiziert worden war. Unter Antikörpertherapie in Kombination mit Azathioprin konnte bei ihr zwar eine lang andauernde Remission erreicht werden. Allerdings persistierte eine Fistel, die die Patientin erheblich beeinträchtigte. Im Laufe der Zeit wurden noch drei Fisteloperationen unternommen, die allerdings alle nach kurzer Zeit mit einem Rezidiv und erneuter Fadendrainage endeten.
Nach weniger als einem Monat war die Fistel verschwunden
Ende 2018 erhielt die Patientin dann Darvadstrocel (Alofisel®). Die aus Fettgewebe gewonnenen mesenchymalen Stammzellen haben antiinflammatorische und immunmodulatorische Eigenschaften und werden mit einer lokalen Injektion an der inneren Fistelöffnung sowie entlang des Fistelgangs appliziert. Bei der Patientin führte die Behandlung zu einem schnellen Erfolg: Bereits nach weniger als einem Monat war von der Fistel nichts mehr zu erkennen.
Bald darauf konnte Azathioprin abgesetzt werden, die Antikörpertherapie wurde weiter fortgeführt. „Der Behandlungserfolg war beachtlich – die Stammzellen schließen eine Therapielücke“, resümierten die beiden Referenten.
Quelle: Presse-Seminar „CED aus Arzt- und Patientensicht: Optimale Versorgung durch interdisziplinäre Zusammenarbeit“; Veranstalter: Takeda
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