
Krebs treffen, Körper schonen

Das Wachstum der Zellen und ihre Vermehrung sind im Körper normalerweise streng reguliert. Körperzellen wachsen und teilen sich nur dann, wenn sie von außen dazu durch Wachstumsfaktoren angeregt werden. Diese Signalübertragung kann in Krebszellen an unterschiedlichen Stellen verändert sein – dort liegen die Ansatzpunkte der Krebsmedikamente.
Für manche Krebsarten gibt es heutzutage zielgerichtete Behandlungen. Zielgerichtet nennt man die Therapien deshalb, weil sie in Vorgänge eingreifen, die speziell im und am Tumor geschehen. Sie können sich z.B. gegen ein bestimmtes mutiertes Molekül richten – wirken dann allerdings nur, wenn die entsprechende Mutation vorliegt. Ob eine zielgerichtete Therapie für Betroffene infrage kommt, hängt neben der Krebsart und dem Krankheitsstadium daher von den biologischen Eigenschaften des Tumors ab. Auch zielgerichtete Medikamente haben allerdings noch Nebenwirkungen. Denn ihre Angriffsziele kommen auch auf gesunden Zellen vor, wenn auch in geringerer Menge.
Unterschiedliche Angriffspunkte
Zielgerichtete Arzneimittel können das Krebswachstum auf unterschiedliche Weise blockieren:
- Erstens auf der Zelloberfläche. In diesem Fall ist der Angriffspunkt des Wirkstoffes ein Rezeptor der Zelle.
- Ein zweiter Ansatzpunkt für Krebsmedikamente direkt am Tumor sind Moleküle, die bestimmte Signale an Krebszellen übertragen. Medikamente können die Signalmoleküle abfangen, bevor sie die Krebszelle erreichen. In diesem Fall liegt der Wirkort des Medikamentes in der unmittelbaren Umgebung der Krebszellen.
- Eine dritte Wirkstoffgruppe dringt bis in die Krebszellen ein. Hier greifen die Medikamente den Signalweg innerhalb der Zelle an.
Der Transport zum Tumor
Um auch weniger spezifische Therapieformen, u.a. Chemotherapien, besser auf den Tumor auszurichten, besteht die Kunst darin, sie direkt zum Ziel zu lenken. Ob Infusion oder Tabletten, die Verteilung der Medikamente im Körper geschieht in der Regel über das Blut.
Häufigstes Transportmittel, um etwa krebswirksame Zellgifte schnell aus der Blutbahn und zum Tumor zu schicken, sind Antikörper. Eigentlich Teil unseres Immunsystems, sind sie in der Lage, sehr exakt an bestimmte Zielstrukturen zu binden. Wissenschaftler koppeln z.B. Chemotherapien oder radioaktive Substanzen an passende Antikörper. Diese docken an ihre definierten Bindestellen auf den Krebszellen an und bringen so ihre Fracht ans Ziel. Der Wirkort der Arzneimittel im Körper kann auf diese Weise gesteuert werden: Die Therapieeffekte finden fast ausschließlich am oder im Tumor statt.
Im Gegensatz zu anderen Therapieformen mit Antikörpern, dienen diese also nicht immer selbst als Wirkstoff. Sie können auch als Transportmittel fungieren.
Fünf Wirkmechanismen vor Ort
Krebsmedikamente können als Infusion, Spritze unter die Haut oder als Tablette gegeben werden. Sind die entsprechenden Wirkstoffe an der Tumorzelle angelangt, können sie dort ihre Wirkung entfalten. Und so funktionieren die unterschiedlichen Wege.
Antikörper nutzen
Rezeptoren im Zellinneren blockieren
Signalübertragung stören
Die Bildung von Blutgefäßen hemmen
Die Immuntherapie gegen den Krebs
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).