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Künstliche Intelligenz berechnet Prognose bei Hirntumoren

Ein trainiertes KI-Modell hilft Ärzten und Patienten zu einer passgenaueren Krebstherapie. Anhand einer MRT-Aufnahme berechnete das System, welche Patienten mit Glioblastom nach der Bestrahlung voraussichtlich länger als acht Monate überleben. Alysha Chelliah vom King’s College London und Kollegen ließen die KI vorab mit 10.000 MRT-Aufnahmen von Hirntumoren trainieren (Vortraining). Dann wurde das Modell mit den Daten von 206 Patienten mit Glioblastom getestet, indem die Forscher das System mit den MRT-Bildern von 158 Betroffenen weiter trainierten (Feinabstimmung) und mit den Daten der übrigen 38 Patienten (Test-Set) evaluierten.
Durch das Vortraining verbesserte sich die Leistung des KI-Modells deutlich. Die Ergebnisse, die es ermittelte, erwiesen sich als verlässlich und genau. Zudem schnitt es besser ab als Modelle, die nicht-bildgebende Parameter wie Geschlecht und MGMT*-Methylierung analysierten.
Aus Sicht der Autoren könnten so Patienten, die auf Basis der KI-Prognose nicht von dem typischen Behandlungszyklus mit Temozolomid profitieren, direkt eine Zweitlinientherapie erhalten, oder in eine Studie eingeschlossen werden. Mithilfe des vorgestellten bildbasierten Biomarkers ist es möglich, die Patienten und Angehörigen besser zu informieren. So wird eine partizipative Therapieentscheidung unterstützt, hoffen die Forscher.
* O-6-Methylguanin-DNA-Methyltransferase
Quellen:
1. Chelliah A et al. Neuro Oncol 2024; 26: 1138–1151; DOI: 10.1093/neuonc/noae017
2. Pressemitteilung King`s College London
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