
Lebererkrankungen: Vielfältige Therapiemöglichkeiten!
Hat sich erst einmal eine Zirrhose oder gar ein Leberzellkarzinom ausgebildet, bleibt den Patienten oft nur die Transplantation. Daran hat sich in den vergangenen Jahren kaum etwas geändert.
Deutlich mehr Therapieoptionen auch bei chronischen Lebererkrankungen
Allerdings sind die Möglichkeiten, eine solche Entwicklung aufzuhalten, besser geworden. „Wir erleben derzeit bei verschiedenen chronischen Lebererkrankungen eine deutliche Erweiterung der Therapieoptionen“, berichtete Professor Dr. Michael Manns von der Medizinischen Hochschule Hannover beim 18. Symposium „Aktuelle Hepatologie 2012“ der Falk Foundation auf dem Internistenkongress.
Als Beispiel führte er die chronische Hepatitis C an, in deren Behandlung sich sich zurzeit die Proteaseinhibitoren Boceprevir und Telaprevir etablieren. Die beiden Wirkstoffe verbessern die Heilungschancen beim Genotyp 1 erheblich und sie erlauben in vielen Fällen zugleich eine verkürzte Behandlungsdauer.
Lebererkrankung: Therapieregime wird komplexer, individuelle Therapie
Allerdings werden auch die Therapiekonzepte komplexer. Es gibt Unterschiede in den Strategien – je nachdem, ob der Patient zum ersten Mal behandelt wird oder schon vorbehandelt ist und als Null-Responder reagiert hat bzw. ein Rezidiv erlitten hat.
Die unterschiedlichen Therapieregime signalisieren nach Prof. Manns, dass auch in der Hepatologie zunehmend eine an die individuelle Situation des Patienten angepasste und damit eine personalisierte Behandlung erfolgt. Auch bei der primär biliären Zirrhose (PBC) stehen laut Prof. Manns Fortschritte ins Haus. Bislang gilt Ursodeoxycholsäure als Standardtherapie. Das aber könnte sich bald ändern.
PSC-Patienten: Besseres Ansprechen auf Wirkstoffkombination?
So gibt es zum einen Hinweise, dass Patienten, die auf die Gallensäure nicht adäquat ansprechen, gut durch eine Kombination von Ursodeoxycholsäure und Budesonid oder auch mit Ursodesoxycholsäure plus einem Fibrat zu behandeln sind. Außerdem sind Gallensäurerezeptorantagonisten wie die Orbeticholsäure in Entwicklung und versprechen ersten Daten zufolge Fortschritte.
Mit der Nor-Ursodeoxycholsäure ist ferner eine Weiterentwicklung der Ursodeoxycholsäure in klinischer Prüfung, sodass die Chancen durchaus gut stehen, weitere Fortschritte bei der Behandlung chronischer Lebererkrankungen realisieren zu können.
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