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Cartoon Gesundheitspolitik
MDK-Reformgesetz macht Klinikern Sorgen

„Gerade für die Diabetologie besteht die Sorge, dass die Folgen in vielen Bereichen negativ sein und mit zusätzlichen Belastungen für Krankenhäuser mit diabetologischem Schwerpunkt einhergehen werden“, erklärt Dipl.-Psych. Wolfgang Trosbach, Medizincontrolling, Diabetes-Klinik Bad Mergentheim. Besonders bedenklich sind aus seiner Sicht die Aufschläge von mindestens 300 Euro, auf die eine Krankenkasse nach jeder Rechnungsminderung aufgrund einer Prüfung durch den Medizinischen Dienst (künftig: MD) Anspruch hat.
Trosbach befürchtet, dass selbst Krankenkassen mit bisher niedrigen Prüfquoten die Prüffälle ab 2020 auf die erlaubte Obergrenze hochfahren werden, um ggf. Aufschlagszahlungen zu generieren. Wie er berichtet, hatte die Diabetes-Klinik Bad Mergentheim 2018 eine durchschnittliche Prüfquote von 16,4 %. Die Begrenzung laut MDK-Gesetz auf 12,5 % im Jahr 2020 erscheine somit günstig, so Trosbach.
Sollen Kliniken in eine ungesicherte Pflege entlassen?
Jedoch prüften manche Krankenkassen mit vielen Mitgliedern bisher nur ca. 6 % der Fälle und fast immer im Falldialog, also ohne MD-Prüfung. Angesichts der möglichen Strafzahlungen sei zu befürchten, dass bisherige „Wenigprüfer“ künftig die 12,5 % voll ausschöpfen werden.
„Strafzahlungen“ entziehen wichtige Gelder
Ob neue Regelungen zu weniger Prüfungen führen, ist fraglich
Die Diabetologie sei auch bei der Prüfung der Strukturmerkmale der „Multimodalen Komplexbehandlung Diabetes mellitus“ besonders betroffen, so Trosbach. Krankenhäuser müssten bis zum 31.12.2020 eine Bestätigung des Erfüllens von Strukturmerkmalen beim MD hinterlegen. „Ob dieses Prozedere tatsächlich zu einer Minderung der Prüfung der erfüllten Strukturmerkmale bei Komplexbehandlungen führen wird, muss sich erst noch erweisen“, betont der Controller. Bisher sei die Erfüllung von den Prüfern systematisch ignoriert worden. Oder das Augenmerk der Prüfung sei auf die Dokumentation von Therapie-Ziel-Bestimmung und -Erreichung des interdisziplinären Behandlungsteams bzw. den zu dokumentierenden Behandlungsstundenumfang verlegt worden, um unabhängig von den Strukturmerkmalen prüfen zu können.Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).