
Metaanalyse legt positive Effekte von Krafttraining nahe

Kraftübungen als Teil einer Bewegungstherapie gelten laut Leitlinien bei Typ-2-Diabetes und Adipositas als empfehlenswert. Eine Metaanalyse bestätigt, dass Krafttraining zusätzlich zur Standardtherapie bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und Adipositas viele anthropometrische und metabolische Parameter und damit die kardiovaskuläre Gesundheit verbessern kann.
Menschen mit Typ-2-Diabetes und Adipositas haben oft einen eher sitzenden Lebensstil. Es kommt typischerweise zu Stoffwechselstörungen, kardiovaskulärer Dysfunktion und viszeraler Fetteinlagerung. Häufig lässt sich Sarkopenie finden, die mit verminderter Muskelkraft und Muskelmasse und damit funktionellen Einschränkungen einhergeht. Dass Bewegung dagegen hilft, ist bekannt. Forschende haben den Beitrag von Krafttraining genauer herausgearbeitet.
Eingeschlossen wurden insgesamt 1.180 Erwachsene mit Typ-2-Diabetes und Adipositas (durchschnittlicher BMI 29,3 kg/m2) aus 18 Studien, in denen man die Effekte von Krafttraining als einziger Maßnahme zusätzlich zur Standardtherapie untersucht hatte. Das Durchschnittsalter lag bei 63 Jahren.
BMI sank nur bei Menschen ohne weitere Komorbiditäten
Eine veränderte Körperzusammensetzung infolge des Krafttrainings ließ sich nicht feststellen. Lediglich bei Teilnehmenden ohne weitere Komorbiditäten sank der BMI (- 0,33 kg/m2). Dennoch besserten sich zahlreiche Einzelparameter: Der Taillenumfang ging um durchschnittlich 0,85 cm zurück, das Verhältnis Taille zu Hüfte verbesserte sich um 0,72. Zudem nahm das HDL-Cholesterin um 0,4 mg/dl zu, die Triglyceride sanken um 0,54 mg/dl, die Nüchternglukose um 0,65 mmol/l. Das Nüchterninsulin besserte sich um 0,74 mIU/l, der HbA1c-Wert veränderte sich positiv um 0,32 Prozent. Gleichzeitig normalisierten sich auch Leberwerte, vereinzelte Inflammationsmarker und die körperliche Belastungsfähigkeit. Hinsichtlich der kardiopulmonalen Funktion gab es dagegen keine Veränderungen.
Das Risiko für einen Bias wurde in den eingeschlossenen Studien als gering bis unklar, die Qualität der Evidenz aus der Metaanalyse je nach Auswertungspunkt als sehr gering bis moderat eingeschätzt. Das Autorenteam der Metaanalyse folgert, dass Krafttraining im Vergleich zu keiner Bewegungstherapie auch ohne Effekt auf die Körperzusammensetzung den Glykolipidstoffwechsel bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und Adipositas positiv zu beeinflussen scheint.
Quelle: Al-Mhanna SB et al. Br J Sports Med 2025; doi: 10.1136/bjsports-2024-108947
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