Cartoon Praxismanagement

Modellprojekt für Physician Assistants trifft auf hohe Akzeptanz im Praxis-Team

Angela Monecke

Praxen profitieren von der Arbeit der Physician Assistants. Praxen profitieren von der Arbeit der Physician Assistants. © Robert Kneschke - stock.adobe.com

Praxen profitieren von der Arbeit der Physician Assistants. Das gilt auch für Patientinnen und Patienten, die mit der Arztassistenz in Berührung kommen. Dies zeigen die Ergebnisse des PA-Modellprojekts der KVWL. 

Wie können Physician Assistants (PA) die Praxen unterstützen? Um das herauszufinden, hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) vor zwei Jahren gemeinsam mit der Hochschule für Gesundheit, Soziales und Pädagogik Rheine (EUFH) und der Deutschen Gesellschaft für Physician Assistants e. V. (DGPA) ein Modellprojekt gestartet.

Noch bis Ende März nehmen zehn Praxen an dem Projekt teil. Eine davon ist die Gemeinschaftspraxis von Dr. Sebastian Gesenhues in Ochtrup, Münsterland. Anfang April 2023 waren es noch zwei Physician Assistants, die das Team mit sieben Ärztinnen und Ärzten sowie knapp 60 Mitarbeitenden verstärkten. Heute sind es fünf PA, mit denen es sein Praxisteam geschafft habe, „eine Struktur zu etablieren, in der medizinische Versorgung auf viele Schultern verteilt“ werde.  

Teampraxen leben von Arbeitsteilung

Auch aus den anderen Modellpraxen höre er Positives, so KVWL-Vize 
Dr. Volker Schrage, der den Weg zur Teampraxis als „alternativlos“ sieht: Allein durch ärztliche Arbeitskraft ließe sich die künftige ambulante Versorgung nicht sichern. Rund 30 % der Patientenkontakte übernehmen die PA im Schnitt, womit sich die Wartezeit auf Termine erheblich verkürzen ließe, erklärte er. Die Akzeptanz bei den Patientinnen und Patienten sei hoch, solange sie wüssten, „dass am Ende ärztliche Kompetenz dahintersteckt“. Ärztinnen und Ärzte akzeptierten PA inzwischen ebenfalls. Die Kolleginnen und Kollegen spürten „deutlich die Entlastung“ in den Praxisabläufen und könnten mehr Zeit in schwere Krankheitsverläufe investieren, fasste er zusammen.

Generell übernehmen PA ärztliche Aufgaben, die ihnen delegiert werden, wie Anamnese, körperliche Untersuchung und Befunddokumentation. Dies variiert allerdings je nach Arbeitsumfeld. Tätigkeiten mit einem rechtlichen Arztvorbehalt wie etwa Bluttransfusionen dürfen Physician Assistants nicht ausführen. 

Die PA in der Großpraxis in Ochtrup arbeiteten mittlerweile sehr selbstständig, sagt Jule Hörmann, die ein dreijähriges PA-Studium abgeschlossen hat. „Ich kümmere mich beispielsweise um Verlaufskontrollen, Wundversorgung, ziehe Fäden. Bei Bedarf kann ich außerdem einen ärztlichen Kollegen via Video hinzuziehen.“

PA seien für den haus- als auch für den fachärztlichen Bereich denkbar, meint KBV-Chef Dr. Andreas Gassen. Eine Abbildung der Funktion in der Vergütung sei dabei entscheidend, denn es handele sich um „höherqualifizierte Kräfte, die natürlich auch entsprechend verdienen wollen und sollen“. Vor allem die Budgetierung habe hier bislang „enge Grenzen gesetzt“, so Dr. Gassen. 

Das Gehalt von PA ist mit den Praxisinhabern frei verhandelbar. Die KVWL stellt lediglich einen Mustervertrag zur Anstellung ohne Gehaltsvorgaben. Die Deutsche Gesellschaft für Physician Assistants empfiehlt, dass sich das Gehalt von PA, die einen Hochschulabschluss mit dem Bachelor-Grad absolvieren, nicht am Gehalt an Berufsausbildungen wie etwa der MFA orientieren sollte. Die aktuelle Gehaltsempfehlung der DGPA für Berufseinsteigerinnen und -einsteiger ohne Berufserfahrung liegt bei einem monatlichen Bruttogehalt von 3.900 Euro.

Schon länger gefordert ist auch eine bundesweit einheitliche Regelung der PA-Ausbildung. Laut Dr. Schrage gebe es hierzu Gespräche. Auch müsse mit den Kassen über eine nachhaltige Finanzierung der PA verhandelt werden. 
Das Interesse an der Arztassistenz ist unter den Studierenden jedenfalls ungebrochen. Ihre Zahl stieg in den vergangenen Jahren um das 3,5-Fache auf 3.500 Personen.

Quelle: Medical-Tribune-Bericht

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Praxen profitieren von der Arbeit der Physician Assistants. Praxen profitieren von der Arbeit der Physician Assistants. © Robert Kneschke - stock.adobe.com