
Moderne Behandlung der COPD: Wer braucht Theophyllin?
Bis zu 35 % der Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) erhalten Theophyllin, wie aktuelle Basisdaten großer COPD-Studien zeigen. Allerdings ist das Medikament nicht besonders effektiv, geht aber mit ausgeprägten Nebenwirkungen einher, erklärte Professor Dr. Claus Vogelmeier von der Universitätsklinik Marburg und Gießen, Standort Marburg.
Exazerbationen unter Theophyllin häufiger
Nun überprüften Forscher den Theophyllineinsatz bei COPD-Patienten im Rahmen des DMP in Bayern. Die Studienautoren sichteten Daten von über 30 000 COPD-Kranken. Knapp 1500 Lungenpatienten, die eine Theophyllintherapie erhalten hatten, verglichen die Wissenschaftler mit einem genau so großen Kontrollkollektiv (Prospensity Score Matching). Akute Exazerbationen traten während der 36- beziehungsweise 40-monatigen Beobachtungszeit bei insgesamt 43,4 % der Theophyllin-Behandelten auf, betrafen hingegen nur 33,5 % der Patienten in der Kontrollgruppe.
Auch die Gefahr, wegen einer Verschlechterung der pulmonalen Situation notfallmäßig stationär behandelt werden zu müssen, fiel unter der Theophyllin-Medikation deutlich größer aus (17,4 vs. 11,4 %) als im Vergleichskollektiv. „All diese Patienten wurden im DMP behandelt, sodass von einer optimalen Betreuung auszugehen ist", kommentierte Prof. Vogelmeier.
Theophyllin-Einsatz überprüfen
Die Ergebnisse könne man teilweise damit erklären, dass Patienten, die dem behandelnden Arzt besonders krank erscheinen, häufiger Theophyllin erhalten. Aus klinischer Sicht erscheint dem Experten die Analyse sehr wertvoll, weil die Daten aus Deutschland stammen. Da die Patienten unter dem Asthmamedikament insgesamt schlechter abschnitten, rät Prof. Vogelmeier den Einsatz von Theophyllin generell im Einzelfall zu prüfen.
Quelle: 11. Pneumologie-Update-Seminar, Wiesbaden, November 2014
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