Neue Behandlungsform für Diabetiker?

Dr. Nadine Völxen

Künstliche Beta-Zellen regulieren den Blutzucker. Künstliche Beta-Zellen regulieren den Blutzucker. © fotolia/Minerva Studio

Schweizer Forscher haben menschliche Nierenzellen zu künstlichen Betazellen umfunktioniert. Sie konnten damit erfolgreich den Blutzuckerstoffwechsel von diabetischen Mäusen regulieren.

Alle bisherigen Versuche, künstlich Bauchspeicheldrüsenzellen herzustellen, beruhten auf Stammzellen, die in komplizierten Verfahren ausreifen mussten. In einem neuen Ansatz haben Professor Dr. Martin Fus­senegger und Kollegen von der Eidgenössischen Technischen Hochschule, Basel, aus einer menschlichen Nierenzelllinie, den sog. HEK-Zellen (human embryonic kidney), künstliche Betazellen gezüchtet. In den umgebauten Nierenzellen befördern Glukosetransporter die Glukose aus dem Blut ins Zellinnere. Überschreitet der BZ-Spiegel einen bestimmten Schwellenwert, wird durch eine Signalkaskade Insulin und GLP-­1 (Glucagon-like-peptide-1) produziert und ausgeschüttet. Die künstlichen Betazellen implantierten die Forscher diabetischen Mäusen.

Künstliche Betazellen aus menschlicher Nierenzelllinie

Hier erwiesen sich die modifizierten Zellen als sehr leistungsfähig und bildeten während dreier Wochen zuverlässig genügend Insulin und GLP-1 zur Blutzucker-Regulation wie ihre natürlichen Vorbilder. Mit einer kommerziellen Anwendung beim Menschen rechnen die Autoren frühestens in zehn Jahren.

Quelle: Pressemitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH)

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Künstliche Beta-Zellen regulieren den Blutzucker. Künstliche Beta-Zellen regulieren den Blutzucker. © fotolia/Minerva Studio