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Neue Daten zur medikamentösen BPS-Therapie: Was ist Patienten wichtig?

Pressemitteilung – Dr. Willmar Schwabe GmbH

© Dr. Willmar Schwabe GmbH

Die Therapieerwartungen von BPS-Patienten können sich von denjenigen des Arztes deutlich unterscheiden. So ist für Betroffene die spürbare Symptomreduktion, nicht das Erreichen einer geringen Symptomatik wichtig. Dies gilt sowohl für Verwender von synthetischen BPS-Präparaten wie α-Blocker oder 5-α-Reduktasehemmer als auch für Anwender des am häufigsten eingesetzte Phytopharmakons Prostagutt® forte.

Pro Jahr werden in Deutschland über 5 Millionen Mal Medikamente zur Behandlung des Benignen Prostatasyndroms (BPS) verordnet. Wie zufrieden BPS-Patienten mit ihrer medikamentösen Therapie sind, ob, wann und warum sie diese abbrechen und ob sie ihrem behandelnden Arzt dazu eine Rückmeldung geben, war bisher wenig bekannt. Dies zu verstehen ist für einen langfristigen Therapieerfolg jedoch entscheidend.

Eine deutschlandweite Befragung von 480 Männern mit ärztlicher Diagnose „BPS“ und „Lower Urinary Tract Symptoms (LUTS)“ brachte nun hierzu neue Erkenntnisse. In persönlichen Interviews wurden aktuelle Verwender der gängigen BPS-Wirkstoffklassen α-Blocker, 5-α-Reduktasehemmer (5-ARI) und Sabal-Urtica-Extrakt PRO 160/120 zu ihrer Therapiezufriedenheit, ehemalige Verwender zu den Abbruchgründen befragt.

Ergebnisse

Bei aktuellen Verwendern, die ihre derzeitigen BPS-Medikamente im Mittel seit 2,2 Jahren einnahmen, war trotz einer bestehenden Restsymptomatik (I-PSS 12,1-14,8) die Therapiezufriedenheit hoch. Die durchschnittliche Nykturie-Häufigkeit nahm von 3,0 auf 1,7 (α-Blocker), von 3,0 auf 1,4 (5-ARI) und von 2,7 auf 1,5 (PRO 160/120) ab. Die Weiterempfehlungsbereitschaft war für alle Wirkstoffe hoch: für α-Blocker 53 %, 5-ARI 59 %, PRO 160/120 64 %. Unter Verwendung des Phytopharmakons berichteten 74 % von einer Verbesserung der Libido und war damit relevant häufiger als bei Verwendern von α-Blockern (46 %) oder 5-ARIs (37 %). Eine sehr starke Abnahme der Libido gaben jeweils 11 % der Befragten unter α-Blockern und 5-ARI an, hingegen keiner unter PRO 160/120 (p < 0,05).

Die befragten Therapieabbrecher hatten die Behandlung nach durchschnittlich einem Jahr beendet, mit 0,7 Jahren signifikant früher bei 5-ARI-Einnahme als bei α-Blockern (1,5 Jahre) oder PRO 160/120 (1,1 Jahre). Der Therapieabbruch erfolgte zu 65 % eigenmächtig durch den Patienten ohne Rücksprache mit dem Arzt. Die Hauptgründe waren unzureichende Wirkung (α-Blocker, PRO 160/120) oder Unverträglichkeit (5-ARI). Bei PRO 160/120 spielten auch Medikamentenkosten, welche Patienten selbst übernehmen müssen, eine Rolle.

Fazit

Da sich die Therapieerwartungen der Patienten von denjenigen des Arztes unterscheiden können, sollten die verschiedenen medikamentösen Therapieoptionen mit den Patienten im Erstkontakt ausführlich besprochen und bei einem Kontrolltermin aktiv nachverfolgt werden. Dabei sollten die den Patienten am stärksten belastenden Symptome, das Sexualleben sowie die Therapieerwartungen thematisiert werden. Dieses Vorgehen führt zur individualisierten Therapie, bei der alle von der S2e-Leitlinie zur BPS-Therapie empfohlenen Pharmaka zum Einsatz kommen.

Quelle: Oelke, M., Burkart, M. Benignes Prostatasyndrom – Strategien für eine langfristig erfolgreiche medikamentöse Therapie: Sprechen, INdivualisieren, Nachverfolgen (SINN), urologen.info 2019, 6, 88-90.

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