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Neues Formular 56 für Reha-Sport/Funktionstraining
Viel hat sich nicht geändert mit der Anpassung des Formular 56 an die seit Anfang 2011 gültige Rahmenvereinbarung zur Durchführung von Reha-Sport und Funktionstraining. Positiv ist, dass der Einschätzung des Arztes, der Diagnose und Therapieziel vorgibt, mehr Bedeutung zukommt.
Ein alleiniges Gerätetraining (außer Cardiogeräte) ist jedoch ausgeschlossen, um einen Missbrauch in Fitnessstudios zu verhindern. Viele Ärzte möchten ihre Patienten motivieren, sich zu bewegen bzw. Sport zu treiben. Ärgerlich war es bisher aber, wenn Patienten vom Arzt eine Verordnung bekommen wollten, um im Fitnessstudio zu trainieren.
Folgeverordnung muss gut begründet werden
Alleine die Verordnung „Sport“ zulasten der Krankenkassen ist mit der neuen Vereinbarung nicht möglich, sagt Jens Uhlhorn von dem „Projekt Bewegung“. Vielmehr soll mit dem Reha-Sport bzw. dem Funktionstraining die Therapie sinnvoll ergänzt werden. Und zwar in dem Sinne, dass mit dem Bewegungsangebot eine Verschlimmerung der Erkrankung verhindert oder beispielsweise eine teurere Therapie abgelöst wird.
Zudem kann die Verordnungsmenge nun individuell (theoretisch von 1 bis 99) bestimmt werden – im Gegensatz zu früher, als ausschließlich 50, 90 oder 120 Einheiten verordnet werden durften.
Seit dem 1. Januar 2011 sind auch Folgeverordnungen möglich. Damit werden die Langfristtherapien gestärkt, die ärztlich begleitet werden müssen (z.B. neurologische Erkrankungen, Krebs, Arthrose, Diabetes). Allerdings: Krankenkassen fordern vom Arzt umfangreiche Begründungen, wenn eine Folgeverordnung ansteht. Oft sind die Anforderungen so hoch angesetzt, dass die Verordnung am Ende von den Kassen doch abgelehnt wird.
Partnerschaft von Ärzten und Physiotherapeuten
Aus wirtschaftlicher Sicht interessant sind die Neuerungen vor allem für Ärzte, die sich an Konzepten wie dem Projekt Bewegung beteiligen. Hier gründet eine Gemeinschaft von Ärzten ein Bewegungszentrum und bildet mit Physiotherapeuten eine Partnerschaft. Die Ärzte haben die Kontrolle, dass Patienten auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Bewegungsangebote erhalten. Zudem partizipieren sie am Erfolg des Zentrums und können Zusatzeinnahmen generieren.
Auch Leistungen zur medizinischen Reha können durch Rehabilitationssport und Funktionstraining ergänzt werden. In Betracht kommt dies für behinderte und von Behinderung bedrohte Menschen. Ein Ziel des Reha-Sports ist es, die Ausdauer und Kraft der Betroffenen zu stärken sowie ihre Koordination und Flexibilität zu verbessern.
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