
Nierenkrebs: Früh erkannt – gut behandelbar

Bevor die Therapiestrategie festgelegt werden kann, müssen die Experten eine gründliche Diagnose stellen: Durch eine Ultraschalluntersuchung lassen sich die Nieren gut darstellen. Besteht ein Verdacht auf einen bösartigen Tumor, erfolgt zur genauen Bestimmung anschließend eine Computertomographie, kurz CT, oder eine Magnetresonanztomographie, kurz MRT. Diese bildgebenden Verfahren zeigen ganz präzise, ob ein Nierentumor vorliegt, wie groß er ist und ob eine Streuung in Lymphknoten oder in andere Organe, wie Leber oder Lunge, stattgefunden hat. Risikofaktoren für das Auftreten eines Nierenzellkarzinoms sind Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, aber auch eine familiäre genetische Belastung oder eine Niereninsuffizienz.
Organerhaltende Nierenoperation: Die erste Wahl bei kleinen Tumoren
Die Wahl der Behandlungsmethode hängt davon ab, wie fortgeschritten die Erkrankung ist; aber auch das Alter und der Gesundheitszustand des Patienten haben Einfluss. „Grundsätzlich spielt die Operation eine zentrale Rolle bei der Behandlung eines bösartigen Nierentumors. Ist der Tumor auf die Niere begrenzt, können wir durch die Operation eine komplette Heilung erzielen. In diesem Fall wird bei organbegrenzten Tumoren nur der erkrankte Teil der Niere entfernt und die Niere kann in der Regel erhalten bleiben. „Die Funktionsfähigkeit des Organs bleibt so bestehen“, betont Prof. Hammerer.
„Eine weitere Nachbehandlung durch eine Bestrahlung oder Chemotherapie ist dann nicht mehr notwendig“, lautet die gute Nachricht von Prof. Hammerer. Ist eine organerhaltende Operation nicht möglich, weil der Tumor zu groß ist, wird die Operation minimal-invasiv über eine Laparoskopie, auch Schlüssellochchirurgie genannt, durchgeführt. Die verbleibende gesunde Niere übernimmt sehr rasch die Funktion der operierten Niere und die Patienten können oft nach zwei bis drei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden. „Findet sich bei älteren Patienten ein sehr kleiner Tumor, kann im Einzelfall eine engmaschige Überwachung erwogen werden, da einige sehr kleine Tumoren langsam wachsen, bevor eine Streuung einsetzt. Daher ist es durchaus zu vertreten, den Tumor im Einzelfall zu beobachten und solche Patienten nicht unnötig zu belasten.“
Liegt eine Streuung des Nierentumors in andere Organe vor, verschlechtern sich die Heilungschancen. Die beruhigende Information: Nur bei etwa zehn Prozent aller Patienten trifft das zum Diagnosezeitpunkt zu. Auch bei diesen Patienten wird eine Operation in den meisten Fällen angestrebt, da weitere Therapiemaßnahmen dann oft besser wirken können und lokale tumorbedingte Beschwerden wie Blutungen und Schmerzen oft verhindert werden können.
Medikamente und Immunsystem
In Abhängigkeit von der jeweiligen Krankheitssituation können Patienten auch mit Medikamenten therapiert werden. „Bei den zielgerichteten Therapien kommen beispielsweise sogenannte Tyrosinkinase-Hemmer zum Einsatz. Sie blockieren gezielt Wachstumssignale in den Tumorzellen. So soll eine Rückbildung des Tumors erreicht werden“, sagt Prof. Hammerer.
Die Einführung von zielgerichteten Medikamenten, die in Signalwege des Tumorstoffwechsels eingreifen können, hat die Behandlung des metastasierten Nierenkrebses wesentlich verbessert. Bestimmte Wachstumsfaktoren spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Sie sind notwendig für das Wachstum von Blut- und Lymphgefäßen. Wird die Wirkung dieser Wachstumsfaktoren unterbrochen, kann das weitere Tumorwachstum aufgehalten werden. Tyrosinkinase-Hemmer werden als Erstlinientherapie bei eher günstiger Prognose eingesetzt. Ein sogenannter „mTOR-Hemmer“ wird bei Patienten mit schlechter Prognose empfohlen.
Die Immuntherapie bei Nierenkrebs
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).