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Nirmatrelvir/Ritonavir lindert postakute Symptome einer Coronainfektion nicht besser als Placebo/Ritonavir
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Die antivirale Kombination Nirmatrelvir/Ritonavir ist zur Behandlung von COVID-19 bei Erwachsenen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zugelassen. Ein Team um Prof. Dr. Linda Geng von der Stanford University in Palo Alto hat untersucht, ob sich die antivirale Kombination möglicherweise auch für die Therapie ausgewählter PASC-Symptome eignet.
In ihre Studie schlossen sie insgesamt 155 Erwachsene ein, die seit mindestens drei Monaten unter mittelschweren bis schweren PASC-Symptomen litten. Nahezu alle hatten im Vorfeld eine primäre Impfserie gegen COVID-19 abgeschlossen.
Studienbeginn 17,5 Monate nach SARS-CoV-2-Infektion
Über einen Zeitraum von 15 Tagen erhielten die Teilnehmenden zweimal täglich per os entweder Nirmatrelvir/Ritonavir (NMV/r; 300 mg/100 mg) oder Placebo/Ritonavir (PBO/r; 0 mg/100 mg). Im Mittel lagen 17,5 Monate zwischen der SARS-CoV-2-Infektion und der 2:1-Randomisierung.
Anhand einer Likert-Skala wurde bestimmt, wie gravierend die Patientinnen und Patienten die einzelnen Beschwerden empfanden. Primärer Endpunkt war der gepoolte Schweregrad von sechs PASC-Symptomen (Müdigkeit, Brain Fog, Kurzatmigkeit, Körperschmerzen, gastrointestinale Symptome, kardiovaskuläre Symptome) nach zehn Wochen. Zu den sekundären Endpunkten zählten unter anderem der Schweregrad einzelner Symptome zu verschiedenen Zeitpunkten, weitere von den Betroffenen selbst berichtete Ergebnisse sowie orthostatische Vitalzeichen.
Sowohl in der Interventions- als auch in der Kontrollgruppe kam es im Verlauf der Studie zu einer Besserung der Symptomatik. Dabei gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede in Bezug auf den gepoolten Schweregrad der sechs Kernsymptome nach zehn Wochen. Auch bei den sekundären Endpunkten fanden sich keine Hinweise darauf, dass NMV/r einen klinisch relevanten Nutzen gegenüber Placebo erzielt. Die Raten unerwünschter Ereignisse waren in beiden Gruppen ähnlich hoch, meist handelte es sich um Geschmacksstörungen und leichte Diarrhöen.
Quelle: Geng LN et al. JAMA Intern Med 2024; 184: 1024-1034; doi: 10.1001/jamainternmed.2024.2007
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