Nutzen der SGLT2-Inhibition unabhängig von der Ejektionsfraktion

Während des letztjährigen ESC*-Kongresses wurden gleich zwölf neue Publikationen zum SGLT2-Inhibitor Dapagliflozin veröffentlicht. Eine davon war eine gepoolte Analyse der DELIVER- und DAPA-HF-Studien. „Die Daten zeigen einen Mortalitätsvorteil durch Dapagliflozin, der sich über das gesamte Spektrum der linksventrikulären Ejektionsfraktion erstreckt“, betonte Prof. Dr. Johann Bauersachs, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Medizinische Hochschule Hannover.

Die Ergebnisse der Phase-3-Studie DELIVER bei Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) haben die bisherigen Wirksamkeitsdaten von Dapagliflozin (Forxiga®) bei reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) aus DAPA-HF ergänzt. In DELIVER hatten 6.263 Patienten entweder den SGLT2-Hemmer oder Placebo zusätzlich zur Standardmedikation erhalten. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 2,3 Jahren bewirkte Dapagliflozin eine statistisch signifikante und klinisch relevante Senkung des primären kombinierten Endpunkts (kardiovaskulärer Tod oder Verschlechterung der Herzinsuffizienz) um relativ 18 %.

Die Population der gepoolten Analyse umfasste nun 11.007 Patienten mit einer durchschnittlichen Ejektionsfraktion von 44 %. Der Einsatz des SGLT2-Inhibitors ging gegenüber Placebo mit einer signifikanten Reduktion des Risikos für kardiovaskulären Tod und Gesamtmortalität einher (Hazard Ratio 0,86 bzw. 0,90). Die absolute Risikoreduktion lag jeweils bei 1,5 %.

* European Society of Cardiology

Quelle: Presseveranstaltung „Deutsche Experten ordnen ein: neue Daten der Phase-III-Studie DELIVER“ anlässlich der ESC-Jahrestagung 2022; Veranstalter: AstraZeneca GmbH