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Obst, Milch und Flocken förden das Gedächtnis
Ein gutes Frühstück bessert die mentalen Fähigkeiten von Schülern –
diese These ist schon lange verbreitet, aber kaum durch Daten belegt. Eine Studie an zwei Dortmunder Realschulen konnte sie nun untermauern.
188 Pennäler aus der achten Klasse nahmen daran teil. Eine der Schulen lag im niedrigen Sozial-cluster 5, d.h., 50% der Jugendlichen wiesen einen Migrationshintergrund auf, bei der anderen (Sozialcluster 1) lag dieser Anteil bei 6%. Ein Test vor Beginn der Studie ergab in der letztgenannten Schule ein deutlich niedrigeres kognitives Leistungsniveau.
Studie lässt Schüler in der ersten große Pause gesund frühstücken
In jeder Schule wurden aus vier Klassen je zwei Versuchs(VK)- und zwei Kontrollklassen (KK) gebildet. Über einen Zeitraum von zwei Wochen erhielten die VKs zu Beginn der ersten großen Pause ein Frühstücksbuffet, bestehend aus vier Lebensmittelgruppen (Getreideprodukte, Obst/Gemüse, Milchprodukte, Getränke).
Die kognitive Leistung wurde mit dem „Kurztest allgemeine Intelligenzparameter“, KAI, erfasst. Aus seinen Punkten lässt sich der Intelligenzquotient (IQ) errechnen.
Gesundes Frühstück steigert kognitive Leistungen und PISA-Punkte
Bei den Versuchsklassen zeigte sich ein signifikanter Anstieg der kognitiven Leistungen, schreibt Professor Dr. Günter Eissing von der TU Dortmund in „Ernährung und Medizin“. Sie konnten ihren IQ im Mittel um fünf Punkte verbessern, wobei allerdings die vorbestehenden Unterschiede zwischen den Schulen erhalten blieben.
Die steigende Leistung führte auch dazu, dass die Jugendlichen zunehmend ein hochwertigeres Frühstück, also z.B. langsam verdauliche Kohlenhydrate (Getreideprodukte), die sich günstiger auf Erinnerung, Reaktionszeit und Wachsamkeit auswirken, wählten.
Der Anstieg des IQ entspricht umgerechnet 34 PISA-Punkten. „Damit würden wir im PISA-Ranking von Rang 13 auf Rang 3 klettern und einen europäischen Spitzenplatz einnehmen“, erklärt der Autor. Das verdeutlicht, wie bedeutsam es ist, Strategien für eine bessere Ernährung in den Schulalltag zu integrieren.
Günter Eissing, E&M 2011; 26: 22–27
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