Photodynamische Therapie verursacht keinen Krebs

Dr. Anja Braunwarth Foto: thinkstock

Seit acht Jahren ist die photodynamische Therapie (PDT) für Basalzellkarzinome, aktinische Keratosen und den Morbus Bowen zugelassen. Doch immer wieder gerät sie in den Verdacht, selbst Hautkrebs zu verursachen - zu Unrecht.

 

Insbesondere die Induktion von DNA-Schäden durch die photodynamische Therapie wird diskutiert, erklärte Professor Dr. Carola Berking von der Universitätshautklinik München. Für direkte DNA-Schäden ist aber in der Regel eine Photonenenergie von mehr als 3,2 eV notwendig, die nur bei Wellenlängen unter 400 nm erreicht wird.

Langes Licht, weniger Energie

Bei der PDT verwendet man allerdings Lichtquellen mit Wellenlängen zwischen 490 und 750 Nanometern (meist Rotlicht um die 630 nm), sodass die Energie maximal 2–2,5 eV beträgt. Mehrere Studien an Mensch und Tier konnten zudem die Befürchtungen widerlegen und die präventiven Wirkungen der PDT belegen.

Mäuse genießen Schutz durch PDT

An haarlosen SKH1-Mäusen zeigten sich unter einmal wöchentlicher PDT und chronischer UV-Exposition weniger aktinische Keratosen und Plattenepithelkarzinome. Bei Mäusen mit genetischer Neigung zu Basalzellkarzinomen und gleicher Versuchsanordnung traten weniger neue Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome auf.

Keine Gefahr für Transplantierte

Mehrere humane Studien wurden an Organtransplantierten durchgeführt, die als besonders gefährdet für hellen Hautkrebs gelten. Hier konnte durch die PDT das Auftreten neuer Läsionen inklusive Warzen deutlich verzögert werden. Und bei 45 Patienten mit vorausgegangenen aktinischen Keratosen an Gesicht und Kopfhaut sorgte die Therapie (kontralateral Placebo-Bestrahlung) dafür, dass neue Läsionen in geringerer Zahl und später erschienen.


Zusammenfassend spricht daher alles dafür, dass die PDT eine hautkrebspräventive Wirkung ohne wesentliche Risiken besitzt, so die Schlussfolgerung der Expertin.

22. Fortbildungswoche für Praktische Dermatologie und Venerologie 2010, München

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