Raucher-Entwöhnung: Pflaster länger tragen!

Dr. Barbara Kreuzkamp, Foto: thinkstock

Bei der Raucher-Entwöhnung per Pflaster beträgt die Abstinenzrate unmittelbar nach der achtwöchigen Therapiezeit knapp 20 %. Lässt sich der Wert durch längere Tragedauer erhöhen?

Möglicherweise sind acht Wochen Nikotin-Pflastertherapie zu wenig, um sich den Griff zur Zigarette abzugewöhnen. Deshalb untersuchten der Psychologe Dr. Robert A. Schnoll von der Universität Pennsylvania und seine Kollegen in einer prospektiven, randomisierten Studie den Effekt einer Standard-Pflastertherapie im Vergleich zu einer Behandlung über 24 und 52 Wochen.


Teilnehmer waren 525 therapiewillige Raucher, die sich über durchschnittlich etwa 30 Jahre dem Nikotin ausgesetzt hatten. Sie wurden per Zufall in die drei Gruppen eingeteilt und nahmen zusätzlich an zwölf verhaltenstherapeutischen Sitzungen teil. Dabei erwies sich die 24-wöchige Tragedauer des Nikotinpflasters als erfolgreichste Methode: 27,2 % der Raucher dieser Gruppe waren ein halbes Jahr nach Studienbeginn abstinent – im Vergleich zu 21,7 % in der Acht-Wochen-Gruppe. Eine Verlängerung der Behandlung über 24 Wochen hinaus brachte insgesamt keinen Zusatznutzen mehr. Lediglich bei Subgruppen wie stark abhängigen Rauchern könnte eine Pflastertherapie über 52 Wochen sinnvoll sein, so die Autoren.


Quelle: Robert A. Schnoll et al., JAMA Intern Med 2015; doi:  10.7326/0003-4819-152-3-201002020-00005

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