Cartoon Medizin und Markt

Rheumatoide Arthritis selektiv angehen

Dr. Alexander Kretzschmar

Gute Noten für den Januskinase-1-Hemmer in der RA-Therapie. Gute Noten für den Januskinase-1-Hemmer in der RA-Therapie. © iStock/Pixtum

Die Bedeutung der Selektivität in der JAK-Inhibition und ihre Auswirkungen auf die Therapie der rheumatoiden Arthritis wird derzeit intensiv diskutiert. Der selektive JAK-1-Hemmer Filgotinib ist seit einem Jahr verfügbar – Zeit für eine Bilanz.

Für Prof. Dr. Torsten Witte, Medizinische Hochschule Hannover, „ist die spannendste Januskinase für die Therapie der rheumatoiden Arthritis sicherlich JAK-1.“ Die selektive Hemmwirkung auf die Aktivität von JAK-1 durch Filgotinib (Jyseleca®) lasse sich in In-vitro-Assays gut nachweisen, aber es gebe auch klinische Signale beim Patienten. Aufgrund der fehlenden JAK-3-Hemmung komme es nur selten zu einer Lymphopenie. Ein Hinweis für eine intakte Virusabwehr seien die niedrigen Herpes-zoster-Raten unter Filgotinib, „die niedriger ausfallen als in den Studien der anderen JAK-Inhibitoren“, erklärte der Rheumatologe. Auch zur klinischen Wirksamkeit bei rheumatoider Arthritis (RA) könne man dem Medikament ein sehr gutes Zeugnis ausstellen, meinte Prof. Dr. Markus Gaubitz, Akademie für Manuelle Medizin, Münster.

Fast jeder zweite Patient erreichte eine Remission

Die Zulassung basiert auf den Studienprogrammen DARWIN und FINCH, die mehr als 4.500 Patientenjahre umfassten. Bei der Bewertung der Studiendaten müsse man beachten, dass in den Phase-3-Studien FINCH 1 bzw. FINCH 2 RA-Patienten mit einer Krankheitsdauer von acht Jahren bzw. zwölf Jahren und Vortherapie mit Biologika eingeschlossen wurden – also alles andere als eine ideale Studienpopulation.

In FINCH 1 erreichten nach zwölf Wochen unter Filgotinib 200 mg plus Methotrexat (MTX) signifikant mehr Patienten eine Remission als unter Placebo plus MTX. Nach 24 Wochen hatte fast jeder zweite Teilnehmer eine Remission erlangt.

Sicherheitsdaten waren nahe an Placebo

Der Anteil von Patienten mit einer starken Verbesserung der Krankheitsaktivität (DAS28-CRP* ≤ 3,2) stieg im Studienverlauf bis Woche 24 auf rund 60 % und blieb über 52 Wochen auf diesem Niveau. Die Sicherheitsdaten einschließlich größerer kardiovaskulärer und venöser thromboembolischer Ereignisse waren „nahe an Placebo“, so der Rheumatologe. Gegenüber Adalimumab plus MTX zeigte Filgotinib plus MTX in dieser Studie nach zwölf Wochen höhere klinische Remissions­raten mit einem konsistent stärkeren ACR**20-, -50- und -70-Ansprechen. Auch im klinischen Alltag habe sich der JAK-1-Hemmer als schnell und „wirksam auf höchstem Niveau“ erwiesen, wie Prof. Gaubitz anhand eines Fallbeispiels darlegte.

* Disease Activity Score 28-C reactive protein
** American College of Rheumatology

Quelle: Fachpresseveranstaltung „1 Jahr Filgotinib in der RA-Therapie: Stellenwert der präferenziellen JAK1-Inhibition auf dem Weg zur Remission“; Veranstalter: Galapagos

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Gute Noten für den Januskinase-1-Hemmer in der RA-Therapie. Gute Noten für den Januskinase-1-Hemmer in der RA-Therapie. © iStock/Pixtum