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Roboter-Diagnostik: Mit neuer Technik zu mehr Gewissheit

Hinter der neuen Methode steckt eine komplexe Technik, viel Sachverstand und Forschungsleistung. Für den Patienten mit erhöhtem PSA-Wert oder auffälligem Tastbefund ist der Ablauf denkbar einfach: Wenn eine per Ultraschall überwachte Biopsie trotz dringendem Tumorverdachts unauffällig bleibt oder die verdächtigen Prostataareale schwer zugänglich sind, kann die Methode eingesetzt werden. Mithilfe einer Magnetresonanztomographie (MRT) wird dann die Prostata untersucht. Am Bildschirm werden die verdächtigen Stellen erkannt und auf den Bildern elektronisch markiert.
Zwei Untersuchungen: Ein dreidimensionales Bild
Am Tag des Eingriffs kommt der Patient vormittags in die Klinik. Noch vor der Narkose wird ein Ultraschall der Prostata eingerichtet. Das System spielt nun die Live-Ultraschalldaten mit den gespeicherten Daten des MRT zusammen. Mediziner sprechen von einer MRT-Fusions-Biopsie. Daraus erzeugt das System ein Live-Bild in drei Dimensionen. Es unterscheidet vorne – hinten, oben – unten und rechts – links. Die auffälligen Regionen der Prostata, die vorher mit den MRT-Daten markiert wurden, sind deutlich gekennzeichnet.
Die Prostata
Sichere Entnahme der Proben
Das an der Universitätsklinik in Tübingen eingesetzte Gerät heißt „Mona Lisa“, so Professor Dr. Arnulf Stenzl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Urologie. Neben Mona Lisa gibt es weitere Systeme zur MRT-Fusions-Biopsie mit oder ohne Roboterassistenz. Mithilfe des Roboters und dem Zugang über den Damm ist die Entnahme der Proben sicherer und weniger belastend. Selbstverständlich sind die Patienten trotz Robotereinsatzes ständig unter der Beobachtung. Die meisten Patienten werden nach einer kurzen Aufwachphase wieder nach Hause entlassen.Durch die Robotorassistenz unschlagbare Genauigkeit
„Die sehr hohe Präzision von Mona Lisa schafft kein Operateur der Welt“, sagt Prof. Stenzl. „Diese Präzision und die Tatsache, dass man nach Monaten und Jahren an der gleichen Stelle wieder Gewebeproben zur Verlaufsbeobachtung entnehmen kann, sind entscheidende Vorteile für die Patienten. Wir können sehr viel sicherer zwischen der Operation und der aktiven Überwachung ohne Operation als Behandlungsoptionen entscheiden.“ Ob die Kosten dafür übernommen werden, muss dabei mit der jeweiligen Krankenkasse geklärt werden. Die gute Nachricht ist: Mithilfe der neuen Methoden gelingt es, dass bis zu 25 % der Patienten mit ihrem Prostatakrebs in der aktiven Überwachung bleiben können. „Ohne diese neue hochpräzise Methode müssten wir diese Patienten operieren oder bestrahlen“, betont Prof. Stenzl. „Die Unsicherheit wäre zu groß, dass die Erkrankungen doch aggressiv und damit auch gefährlich sind.“Viele Vorteile für den Patienten
Diese Vorteile können Systeme zur roboterassistierten MRT-Fusions-Biopsie sogar mehrfach bei ein und demselben Patienten ausspielen. Denn sind die verdächtigen Areale der Prostata einmal markiert, gespeichert und biopsiert, können die Geräte genau diese Punkte später millimetergenau wieder auffinden helfen, um erneut eine Probe zu entnehmen. Der Arzt weiß dann ganz genau, ob und wie sich das verdächtige Gewebe verändert hat. Diese Nachuntersuchungen werden bei der aktiven Überwachung immer dann notwendig, wenn der PSA-Wert ansteigt oder Ultraschall oder Kernspin neue Anhaltspunkte liefern, dass der Tumor sich aggressiver als ursprünglich vermutet entwickelt.Nicht vom Darm aus, sondern vom Damm
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