Schlafapnoe erhöht Schlaganfall-Risiko

Dr. Anja Braunwarth; Foto: thinkstock

Schlafapnoe, das Aussetzen der Atmung im Schlaf, erhöht offensichtlich das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.

Die Schlafapnoe ist ein Risikofaktor für viele Folgekrankheiten, die wiederum Vorhofflimmern (VHF) begünstigen. Dazu zählen Hypertonie, Übergewicht oder Diabetes. Tatsächlich ergaben mehrere Untersuchungen bei Schlafapnoe-Patienten eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für VHF.

„Die Odds Ratio (Relative Wahrscheinlichkeit, die Red.) für die Rhythmusstörung bei Schlafapnoe liegt bei über 3“, betonte Professor Dr. Bernd Sanner von der Medizinischen Klinik am Agaplesion Bethesda Krankenhaus in Wuppertal. Pathophysiologisch steckt eine Überdehnung des linken Herz-Vorhofs durch mechanischen und elektrischen Muskelumbau dahinter.

Schlafapnoe verändert Herzstruktur

Für die mechanischen Veränderungen sind Druckschwankungen im Brustkorb, erhöhte Gefäßsteifigkeit, Blutdruck-Erhöhung im linken Ventrikel und diastolische Dysfunktion verantwortlich, die im Verlauf der Schlafapnoe-Phasen auftreten können.

Der elektrische Umbau beruht auf Sauerstoffmangel, Aktivierung spezieller Nerven, Aktivierung von auf Dehnung reagierenden Sensoren und Entzündungsreizen. Die intrathorakalen Druckschwankungen spielen hier ebenfalls eine bedeutende Rolle.

Schlafapnoe-Therapie reduziert Risiko für Schlaganfall

Schlafapnoe kann das Überleben bei VHF wesentlich beeinflussen. So steigt dadurch nach Kardioversion das Risiko, ein erneutes Vorhofflimmern zu entwickeln, um das Doppelte, nach Katheterablation um 25 %.

Studien nach Pulmonalvenenisolation zeigten sogar – bei unbehandelter Schlafapnoe – ein Rückfall-Risiko von ca. 75 %. Mit Therapie dagegen sinkt die Gefahr auf ein vergleichbares Niveau von Patienten ohne Schlafapnoe.

Quelle: 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).