
Schwangere impfen schützt auch das Baby vor Grippe
Die Arbeitsgruppe von Shabir A. Madhi untersuchte placebokontrolliert die Serokonversionsraten nach einer trivalenten Influenza-Impfung von 2116 schwangeren Schwarzafrikanerinnen ohne HIV-Infektion und 194 schwangeren HIV-Patientinnen.
In der HIV-freien Kohorte stiegen nach der Impfung die Antikörper-Titer für alle drei Stämme signifikant an und blieben deutlich höher als in der Placebogruppe. Die Serokonversionsraten für A(H1N1), A(H3N3) und B (Victoria) lagen nach der Impfung bei 72,5 %, 64,8 % und 92,3 % – in der Placebogruppe dagegen deutlich unter 10 %.
Auch die Neugeborenen der geimpften Mütter wiesen deutlich höhere Antikörper-Titer auf und waren somit in der ersten Lebensphase besser geschützt. Die Rate an Influenza-Infektionen lag bei den ungeimpften Müttern und ihren Kindern bei 3,6 % – bei Geimpften bei 1,8 bzw. 1,9 %.
Impfstoff auch bei HIV-Infektion effektiv
Bei den HIV-positiven Schwangeren stiegen die Serokonversionsraten nach der Impfung zwar geringer, aber ebenfalls signifikant an. Die Rate an Grippeinfektionen lag aber bei den ungeimpften Frauen mit 17 % und bei geimpften Frauen mit 7 % insgesamt deutlich höher.
Die Forscher berechneten für die HIV-negativen Frauen und ihre Kinder eine Impfstoff-Effektivität von 50,4 % bzw. 48,8 %. Bei den HIV-positiven Frauen betrug dieser Wert sogar 57,7 %. Für die Ermittlung der Effektivität bei den Neugeborenen dieser Gruppe reichte die Studienpower leider nicht aus.
Die Influenza-Impfung ist damit bei Schwangeren effektiv und schützt die Neugeborenen über die ersten 24 Lebenswochen gleich mit. Auch HIV-Patientinnen profitieren von der Impfung, und zwar ohne dass sie die Viruslast negativ beeinflusst.
Quelle: S. A. Madhi et al., N Engl J Med (2014); 371: 918-31
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