Speiseröhre offen, Zäpfchen halb weg

Speiseröhre geweitet, aber dafür hat die Uvula einen Schlag abbekommen. Am Tag nach der Spiegelung plagt den 28-Jährigen plötzlich Halsweh ...

Wegen anhaltender Schluckbeschwerden für feste Kost hatte sich der Patient einer Ösophagoskopie unterzogen, bei der man einen Schatzki-Ring entdeckte und in gleicher Sitzung weitete. Offenbar wurde das Zäpfchen während des Manövers so heftig gegen die hintere Pharynxwand oder den harten Gaumen gedrückt, dass die Blutzufuhr stockte.

Als sich die Halschmerzen nach drei Tagen nicht besserten, wandte sich der junge Mann erneut an die Endoskopieabteilung. Die Kollegen diagnostizierten eine Nekrose der distalen Uvula und empfahlen Paracetamol. Am nächsten Tag fiel die Spitze des Zäpfchens von selbst ab und der Schmerz ist verschwunden.

Nicht nur bei der Magendarmspiegelung kommt es in seltenen Fällen zu einer Uvulanekrose. Auch bei der Laryngoskopie oder aggressiven Absaugmanövern kann diese Komplikation auftreten, schreiben Dr. Nathan Joseph Shores und Dr. Richard Seth Bloomfeld von den Wake Forest University Health Sciences, Winston-Salem, im “New England Journal of Medicine”.

Nathan Joseph Shores, Richard Seth Bloomfeld, N Engl J Med 2009; 361: e20,
Massachusetts Medical Society, Waltham

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