Sportler ebenso gefährdet

Dr. Dorothea Ranft

Ein mittleres Bewegungspensum ist für die Wirbelsäule optimal. Ein mittleres Bewegungspensum ist für die Wirbelsäule optimal. © artbesouro – stock.adobe.com

Unter Sportlern ist eine verkrümmte Wirbelsäule (Skoliose) nicht so selten, wie man vielleicht denkt. Die höchste Prävalenz zeigte sich bei Balletttänzern, ein mittleres Bewegungspensum scheint dagegen für die Wirbelsäule optimal zu sein.

Die idiopathische Skoliose tritt bei Sportlern mindestens ebenso häufig auf wie in der Allgemeinbevölkerung. Ein umfangreiches Studienreview mit Metaanalyse kam auf eine geschätzte Prävalenz der Wirbelsäulenverkrümmung unter Sportlern von 27 %. Frauen waren mit einem Anteil von 35 % signifikant häufiger betroffen als ihre männlichen Kollegen. Als besonders rückengefährdend erwies sich mit einer Rate von ebenfalls 35 % der Balletttanz, schreiben ­Leila ­Mousavi von der Universität Teheran und Kollegen.

Dabei fiel eine U-förmige Beziehung zwischen dem Auftreten einer Skoliose und dem Ausmaß des sportlichen Ehrgeizes auf: Von den reinen Freizeitathleten war genau ein Drittel betroffen, von den Profi­sportlern ein Fünftel, aber von Wettkampfteilnehmern auf Amateurniveau nur 5 %. Dies spricht den Autoren zufolge dafür, dass ein mittleres Bewegungspensum für die Wirbelsäule optimal ist.

Quelle: Mousavi L et al. BMJ Open Sp Ex Med 2022; DOI: 10.1136/bmjsem-2022-001312

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