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Verbesserung der Hautläsionen und Reduktion von Juckreiz

Pressemitteilung – Pfizer

Der JAK1-Inhibitor verbessertHautläsionen und reduziert den Juckreiz. (Agenturfoto) Der JAK1-Inhibitor verbessertHautläsionen und reduziert den Juckreiz. (Agenturfoto) © AsiaVision/gettyimages

Die schnelle und anhaltende Verbesserung der Hautsymptomatik sowie die zügige Linderung des belastenden Juckreizes1,2 machen den innovativen Januskinase 1 (JAK1)-Inhibitor Abrocitinib zu einer wichtigen neuen Therapieoption bei erwachsenen Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis (AD), die für eine systemische Therapie in Frage kommen.

So das Fazit von Expert:innen anlässlich eines Symposiums im Rahmen der 28. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie (FOBI 2022).* Ein weiterer Pluspunkt: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat kürzlich einen Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen für Abrocitinib gegenüber einer zweckmäßigen Vergleichstherapie mit Dupilumab (ggf. in Kombination mit topischen Glukokortikoiden und/oder topischen Calcineurininhibitoren) in der Endpunktkategorie Morbidität bei erwachsenen Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer AD festgestellt.3 Grundlage der Nutzenbewertung sind Daten der Studie JADE DARE.4

In der randomisierten, über 26 Wochen laufenden Head-to-head-Studie JADE DARE wurden Wirksamkeit und Sicherheit von Abrocitinib 200 mg einmal täglich mit dem IL-4/IL-13-Blocker Dupilumab (300 mg q2w) bei 727 erwachsenen Patient:innen mit mittelschwerer und schwerer AD verglichen.4 „Nach zwei Wochen zeigte sich bereits ein hochsignifikanter Unterschied bei der Juckreizlinderung zwischen JAK1-Inhibitor und Biologikum“, erklärte Prof. Dr. med. Dr. h.c. Andreas Wollenberg, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. So wiesen zu diesem Zeitpunkt 48% der Patient:innen unter Abrocitinib 200 mg ein Ansprechen im PP-NRS (Peak Pruritus Numerical Rating Scale, primärer Endpunkt) auf gegenüber 26% unter Dupilumab. Die gute Wirksamkeit von Abrocitinib bezüglich des Juckreizes setzte sich bis Woche 12 fort, danach war die Wirkung beider Substanzklassen in etwa vergleichbar und blieb bis in Woche 26 bestehen.

Das Erzielen eines EASI (Eczema Area and Severity Index)-90-Ansprechens bezeichnete Prof. Wollenberg als „hohe Hürde“ – auch dieses ambitionierte Therapieziel wurde in Woche 4 (primärer Endpunkt) und in Woche 16 (sekundärer Endpunkt) signifikant häufiger in der Abrocitinib-Gruppe erreicht als unter Dupilumab (Woche 4: 29% vs. 15%; Woche 16: 54% vs. 42%). Patient:innen der Abrocitinib-Gruppe benötigten zudem signifikant seltener topische Glukokortikoide als Patient:innen unter Dupilumab (51 vs. 33 Tage ohne topische Hintergrundtherapie).4

JADE COMPARE: Signifikant bessere Linderung des Juckreizes ab Tag 4

Die schnelle Besserung von Juckreiz und Hautläsionen unter Abrocitinib (hier in den Dosierungen 100 mg und 200 mg einmal täglich) wurde auch in der 16-wöchigen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie JADE COMPARE gezeigt.5 Dupilumab wurde als aktiver Kontrollarm mitgeführt, alle Patient:innen erhielten eine topische Hintergrundtherapie. Auch hier zeigten die Ergebnisse der ko-primären Endpunkte IGA (Investigator Global Assessment)-Ansprechen 0/1 (mit einer 2-Punkte-Verbesserung) und EASI-75-Ansprechen in Woche 12 sowie derselben (sekundären) Endpunkte zu Woche 16 eine überlegene Wirksamkeit des JAK1-Inhibitors: Die IGA-Ansprechrate in Woche 12 betrug unter Abrocitinib 200 mg 48,4%, das EASI-75-Ansprechen 70,3% (Dupilumab 36,5%, 58,1%). Knapp die Hälfte der Patient:innen (46,1%) erzielten unter Abrocitinib 200 mg in Woche 12 ein EASI-90-Ansprechen (sekundärer Endpunkt), während dies unter Dupilumab nur bei 34,9% der Fall war.6 Auch bei der raschen Linderung des Juckreizes überzeugte der neue JAK1-Inhibitor: So war Abrocitinib 200 mg bereits ab Tag 4 wirksamer als Dupilumab 300 mg und in Woche 2 erreichten 49,1% der Patient:innen unter Abrocitinib 200 mg eine Verbesserung um mindestens 4 Punkte im PP-NRS (vs. 26,4% unter Dupilumab).1,5 „JAK-Inhibitoren wirken sehr schnell auf den Juckreiz – sie eignen sich damit auch zur akuten Interventionstherapie. Abrocitinib war hier im Hinblick auf die Juckreizlinderung bereits nach 4 Tagen dem Antikörper überlegen“, verdeutlichte Prof. Wollenberg.

Eine integrierte Sicherheitsanalyse der JADE-Studien zur Verträglichkeit zeigte, dass die meisten unerwünschten Ereignisse mild bis moderat ausfielen und in der Regel nicht zum Therapieabbruch führten.7 Am häufigsten traten dosisabhängig Übelkeit und Kopfschmerz auf, wobei die Übelkeit bei Einnahme der Tabletten mit einer Mahlzeit weitgehend vermieden werden könne, erklärte Prof. Wollenberg. Zudem besteht unter der Therapie mit JAK-Inhibitoren ein erhöhtes Risiko für Infektionen mit Herpes zoster (HZ).7 Es sei daher sinnvoll, vor allem ältere Patient:innen zuvor gegen HZ zu impfen, riet Prof. Wollenberg.

Bedarfsgerechte Dosierung als Vorteil für die tägliche Praxis

Zur Indikationsstellung einer mittelschweren bis schweren AD empfahl Dr. med. Natalia Kirsten, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), die Nutzung der entsprechenden Checkliste der Leitlinie (S2k) Neurodermitis [atopisches Ekzem, atopische Dermatitis].8 „Für die systemische Therapie stehen IL-4-/IL-13-Inhibitoren oder JAK-Inhibitoren zur Verfügung. Gegenüber den Biologika haben die JAK-Inhibitoren den deutlichen Vorteil des sehr schnellen Wirkeintritts“, betonte Dr. Kirsten. Einen weiteren wichtigen Vorteil für die tägliche Praxis sieht die Dermatologin bei der bedarfsgerechten Dosierung des neuen JAK1-Inhibitors Abrocitinib, der als 50 mg, 100 mg und 200 mg Tablette verfügbar ist.9 Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 200 mg einmal täglich, bei Patient:innen ab einem Alter von 65 Jahren wird eine Anfangsdosis von 100 mg einmal täglich empfohlen. Während der Behandlung kann die Dosis je nach Verträglichkeit und Wirksamkeit verringert oder erhöht werden. Für die Erhaltungstherapie sollte die niedrigste wirksame Dosis in Betracht gezogen werden. Auf diese Weise kann die Behandlung je nach Patient:innengruppe und individueller Situation dosiert werden, hob Dr. Kirsten hervor.

Patient:innen mit atopischer Dermatitis vor Schub schützen

Dr. Kirsten ermutigte zudem zu einer eher längerfristigen Therapie mit Abrocitinib, um Patient:innen vor einem Schub (Flare) zu schützen. Daten der 52 Wochen laufenden Studie JADE REGIMEN zeigen, dass nach einer dreimonatigen offenen Induktionstherapie mit Abrocitinib 200 mg über 80% der Patient:innen, die in der 40-wöchigen Erhaltungsphase weiterhin 200 mg Abrocitinib täglich (verblindet) erhalten hatten, über den Zeitraum keinen Krankheitsschub (definiert als ≥ 50%iger Verlust des initialen EASI-Ansprechens zu Woche 12 und neuer IGA-Punktwert ≥2) erlitten hatten.10 „Das sind beeindruckende Daten, die zeigen, dass uns die JAK-Inhibitoren ganz neue Möglichkeiten für die Therapie unserer Patientinnen und Patienten mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis an die Hand geben“, resümierte Dr. Kirsten.

* Mittagsseminar „Abrocitinib – Die neue Therapieoption für die moderate bis schwere atopische Dermatitis“ am 15. Juli 2022 veranstaltet von Pfizer anlässlich der FOBI 2022 vom 12.7.-16.7.2022 in München.

Quellen
1 Ständer S et al. Posterpräsentation. American Academy of Dermatology Association Virtual Meeting Experience 2021; 23.–25. April 2021.
2 Reich K et al. Präsentation 523. Präsentiert auf: Revolutionizing Atopic Dermatitis Virtual Conference. 13. Juni 2021.
3 GBA-Beschluss Arzneimittel-Richtlinie/Anlage XII: Abrocitinib (Atopische Dermatitis) (Zugriff am 2. August 2022)
4 Reich K et al. Lancet 2022; 400: 273–282
5 Bieber T et al. N Engl J Med 2021; 384: 1101-1112
6 Supplement to: Bieber T et al. N Engl J Med 2021; 384: 1101-1112
7 Simpson EL et al. Am J Clin Dermatol 2021; 22(5): 693–707
8 S2k-Leitlinie Neurodermitis [atopisches Ekzem; atopische Dermatitis]. 2020
9 Fachinformation Cibinqo®, Stand Dezember 2021
10 Blauvelt A et al. J Am Acad Dermatol 2022 Jan; 86(1): 104-112. Epub 2021 Aug 17

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Der JAK1-Inhibitor verbessertHautläsionen und reduziert den Juckreiz. (Agenturfoto) Der JAK1-Inhibitor verbessertHautläsionen und reduziert den Juckreiz. (Agenturfoto) © AsiaVision/gettyimages