Vor kontrastverstärkter Computertomographie Allergien abklären

Dr. Judith Lorenz

Eine positive Familienanamnese erhöht das Risiko einer Reaktion auf das Kontrastmittel. Eine positive Familienanamnese erhöht das Risiko einer Reaktion auf das Kontrastmittel. © Yakobchuk Olena – stock.adobe.com

Wer einmal allergisch auf ein jodhaltiges Röntgenkontrastmittel reagiert hat, sollte vor der nächsten Untersuchung ein Antihistaminikum einnehmen oder einen anderen Kontrastmitteltyp erhalten.

Allein in den USA finden pro Jahr rund 75 Millionen computertomographische Untersuchungen statt. In der Hälfte der Fälle wird die Auflösung durch jodhaltige Kontrastmittel verstärkt. Lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen auf diese Präparate sind nicht auszuschließen, berichten Dr. Min Jae Cha, Department of Radiology, Chung-Ang University Hospital Seoul, und Kollegen. Sie analysierten die Daten von nahezu 200 000 Erwachsenen, die sich im Jahr 2017 einer kontrastverstärkten CT unterzogen hatten.

Eine Hypersensitivität auf den Kontrastverstärker wurde in 0,7 % der Fälle beobachtet. Nur 17 % entwickelten mittelschwere bis schwere Reaktionen. Bei sechs von zehn Patienten trat die Allergie zum ersten Mal auf. Subgruppenanalysen zeigten, dass eine vorangegangene Überempfindlichkeitsreaktion auf jodhaltige Kontrastmittel das Risiko für eine erneute Problematik um den Faktor 200 steigen lässt. Neben externen Einflüssen spielt wohl auch die Genetik eine Rolle: Eine positive Familienanamnese erhöhte das Risiko um den Faktor 14. Auch eine Hyperthyreose sowie andere allergische Erkrankungen prädisponierten für die Unverträglichkeit.

Wurden vor der Bildgebung Antihistaminika verabreicht bzw. ein anderer Kontrastmitteltyp gewählt, halbierte sich dagegen das Risiko. Angesichts der großen Zahl kontrastmittelverstärkter Röntgenuntersuchungen fordern die Wissenschaftler die standardisierte Dokumentation von Überempfindlichkeitsreaktionen im Rahmen nationaler Register als Basis für die Prävention von Wiederholungsereignissen. 

Quelle: Cha MJ et al. Radiology 2019; doi: doi.org/10.1148/radiol.2019190485

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