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Welche Medikamente Sie bei Hitze genau im Blick haben sollten

Während einer Hitzewelle klettert die Mortalität im Durchschnitt um 8–12 %. Vor allem Kleinkinder, Patienten mit Vorerkrankungen (siehe Kasten) und Senioren laufen Gefahr, eine Erschöpfung oder Schlimmeres zu erleiden. Ungeschützt sterben laut einer Schätzung des Robert Koch-Instituts 300 von 100 000 Hochbetagten durch Hitze.
Bei diesen Erkrankungen brennt‘s
- kardiovaskuläre Leiden (v.a. Herzinsuffizienz und KHK)
- Niereninsuffizienz
- Diabetes
- Lungenerkrankungen (COPD, Emphysem)
- Demenz und andere neurologische Krankheiten (Parkinson, zerebrale Durchblutungsstörungen, Multiple Sklerose)
- psychische Leiden
Anticholinergika reduzieren die Transpiration
Neuroleptika, Anticholinergika und Antidepressiva gehen potenziell mit einer erhöhten Körpertemperatur einher. Darüber hinaus wird bei einigen Substanzen (Neuroleptika, SSRI etc.) die zentrale Thermoregulation gehemmt. Dopaminerge Arzneien und Parkinsonmedikamente können die Wahrnehmung einer Hitzeerschöpfung mindern. Andere Pharmaka wiederum haben ein Hitzegefühl als Nebenwirkung – dazu zählen Triptane, Sertralin, Venlafaxin, Tamoxifen, Atomoxetin, Duloxetin und Goserelin. Der Flüssigkeitshaushalt kann gleich auf mehrere Arten durcheinandergeraten. So verschlechtert das viele Trinken womöglich eine diuretikabedingte Hyponatriämie. Weitere Probleme entstehen durch:- verringertes Durstgefühl, beispielsweise unter ACE-Hemmern, Sartanen, Neuroleptika, Carbamazepin, Parkinsonmedikamenten
- verringertes Schwitzen durch Anticholinergika (dadurch erhöht sich letztlich die Körpertemperatur)
- Dehydratation bzw. Elektrolytstörungen bei Diuretika, ACE-Hemmern, Sartanen und Abführmitteln
Quelle: Hintergrundpapier der Deutschen Allianz Klimawandel & Gesundheit vom 24.06.2019
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