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Wer braucht Sauerstoff im Flugzeug?
Der Luftdruck in der Kabine des Flugzeugs entspricht etwa einer Höhe von 2400 m auf der Erde, die Ihr Patient erst einmal tolerieren muss. Die Krux dabei: Mit dem sinkenden Luftdruck nimmt auch die arterielle Sauerstoffsättigung (PaO2) ab, wobei ein Wert von 50 mmHg bei Lungenkranken nicht unterschritten werden sollte.
Zur Feststellung der Flugtauglichkeit wäre ein Hypoxie-Inhalationstest ideal. In der Praxis liefert oft schon der 6-Minuten-Gehtest wichtige Hinweise. Die dabei gemessene Sauerstoffsättigung (SaO2) sollte über 92 % liegen. Als alternatives Testverfahren bietet sich eine Belastung auf dem Fahrradergometer an (40 bis 60 Watt über fünf Minuten), erklärte Privatdozent Dr. Rainald Fischer vom Klinikum Innenstadt der Universität München beim 14. Forum Reisen und Gesundheit. Fällt die SaO2 im 6-Minuten-Gehtest unter 85 % (oder die PaO2 um mehr als 8 mmHg), darf der Patient nur mit Sauerstoffflasche an Bord.
COPD-Patient auf Reisen - Impfung nicht vergessen!
Damit die Lungenfunktion nicht durch Infekte gefährdet wird, empfiehlt der Experte zudem eine Kontrolle des Impfstatus. Ein Pneumokokken-Schutz ist auf jedem Fall anzuraten – nicht zuletzt wegen der hohen Rate an Penicillin- und Makrolidresistenzen in Reiseländern wie Frankreich, Spanien, Griechenland oder Irland.
Auch die Influenza-Impfung sollte man den Patienten ans Herz legen. Schließlich ist die Virusgrippe bei Reisen in die Subtropen die häufigste durch Impfen vermeidbare Infektion. Und bei Tropenreisen sollten COPD-Patienten den Malariaschutz ernst nehmen – bei Vorschäden kommt es häufiger zur Lungenbeteiligung.
Schließlich sollten COPD-Patienten die Reise nur in „stabilem Zustand“ antreten, also nicht bei beginnender Exazerbation. Sie müssen Zeichen einer akuten Verschlechterung selbst erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen können. Für solche Notfälle sind Medikamente mitzugeben.
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