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Wöchentlich toppt täglich

Möglicherweise bleibt Patienten mit insulinpflichtigem Typ-2-Diabetes zukünftig die tägliche Spritze erspart. Darauf lassen zumindest Studienergebnisse von Dr. Julio Rosenstock von der Velocity Clinical Research mit Sitz in Dallas und seinen Kollegen hoffen.
Die Wissenschaftler behandelten über 78 Wochen hinweg 984 erwachsene Typ-2-Diabetiker, die bislang kein Insulin benötigt hatten. Jeweils die Hälfte erhielt randomisiert entweder einmal pro Woche das ultralang wirkende Insulin icodec oder täglich Insulin glargin. Außer Sulfonylharnstoffen und Gliniden konnten die Patienten ihre bisherige Diabetesmedikation beibehalten.
Mehr als jeder Zweite kam unter ein HbA1c von 7 %
Nach 52 Wochen wiesen die Teilnehmer, die Insulin Icodec gespritzt hatten, bei etwa gleich hohen Ausgangswerten (8,50 % vs. 8,44 %) signifikant geringere HbA1c-Werte auf als die Patienten der Kontrollgruppe (6,93 % vs. 7,12 %). Unter einem HbA1c von 7 % blieb sogar weit mehr als jeder Zweite (57,6 %) der Insulin-Icodec-Kohorte. Unter dem herkömmlichen Insulin waren es deutlich weniger (45,4 %).
Nicht mehr Hypoglykämien als mit gängigem Basalinsulin
Außerdem lag der Blutzuckerspiegel der Patienten während der Wochen 48 bis 52 mit dem neuen Präparat über einen wesentlich längeren Zeitraum im gewünschten Bereich zwischen 70 und 180 mg/dl (71,9 % der Zeit im Zielbereich vs. 66,9 %). Dieser Vorteil blieb auch langfristig weitgehend erhalten, wie die Kontrolluntersuchungen in den Wochen 74 bis 78 zeigten.
Bezüglich des prozentualen Zeitanteils, in dem die Teilnehmer klinisch relevante Abfälle der Blutzuckerkonzentrationen – Glukosewerte unter 54 mg/dl – hatten, gab es in den Wochen 48 bis 52 keine signifikanten Unterschiede. Eine Hyperglykämie mit Blutzuckerspiegeln über 180 mg/dl entwickelten in diesem Zeitraum 26,9 % der Patienten der Icodec-Gruppe, in der Kontrollgruppe waren es 32,3 %. Unerwartete Nebenwirkungen durch Insulin Icodec stellten die Forscher nicht fest.
Quelle: Rosenstock J et al. N Engl Med 2023; 389: 297-308; DOI: 10.1056/NEJMoa2303208
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