App-Test: Arzneimittel pocket 2016

e-Health , Apps und Internet Autor: Konstantin Meyer

Was dem Organist sein Register, sind dem Arzt die Medikamente. Um die Klaviatur der Pharmakologie leichter zu beherrschen, hilft das Smartphone plus App.

Arzneimittel sind einer der wichtigsten Werkzeuge für Mediziner. Egal ob Internist oder Chirurg, nahezu alle Fachrichtungen müssen sich mit der Pharmakotherapie ihrer Patienten auseinandersetzten. Um trotz Polypharmazie und Neuzulassungen klare Sicht zu bewahren, lohnt ein Blick in den App-Store, denn da gibt es die App „Arzneimittel pocket 2016“ aus dem Börm Bruckmeier Verlag.

Die App ist die digitale Version des gedruckten Pendant „Arzneimittel Pocket“, das im jährlichen Rhythmus aktualisiert erscheint. Um immer aktuell zu sein, ging man neue Wege. Die App läßt sich nämlich nun nicht mehr kaufen, sondern nur noch für ein Jahr mieten. Der Vorteil: Man erhält immer wieder kostenloses Updates und bleibt so auf dem aktuellsten Stand. Nachteil: Nach einem Jahr muss man neu abonnieren, sonst ist die App nicht mehr nutzbar.

Arzneimittel pocket App: Nur noch per Abo nutzbar

Preislich kosten 365 Tage 19,99 € für den Arzneimittelteil. Darüberhinaus gibt es noch einen Therapieteil für 14,99 €/Jahr sowie ein Notfallmedikamenten-Modul und Dosierungstabellen bei Niereninsuffizienz für jeweils extra 9,99 €/Jahr. Erhältlich ist die Datenbank für Apple iOS sowie Google Android Systeme.


Um das Programm nutzen zu können, müssen zunächst ein Benutzerkonto erstellt und die entsprechenden Module geladen werden. Anschließend kann man sich per Suche die gewünschten Präparate anzeigen lassen, alternativ kann man sich auch über Arzneimittel-Indikationsgruppen navigieren. Wer mehrere Module installiert hat, erkennt in den Suchergebnissen am angehängten Buchstaben, aus welchen Modul der Eintrag ist.

Arzneimittel-Steckbrief auf der Hand

Per Fingertipp erreicht man dann den Steckbrief des Pharmakons. Wie man es auch aus der gedruckten Version kennt, sind hier ausführliche und fundierte Informationen hinterlegt. Dazu gehören neben Handelsnamen, Indikationen, Dosierung, Wirkungsweise sowie Nebenwirkungen und Kontraindikationen. Ergänzt durch Informationen zur Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz, als auch z.B. die Halbwertszeit oder die Rezeptpflichtigkeit. 


Wer den „Beilagezettel“ im Detail studieren möchte, kann sich die Fachinformationen kostenfrei anzeigen lassen, indem man auf die Schaltfläche „FI“ tippt. Aber Achtung: Diese Informationen müssen erst extra geladen werden! Über die Favoritenfunktion lassen sich individuelle Medikamentenliste erstellen, um so einen schnellen Zugriff darauf zu haben.

Arzneimittel App für den medizinischen Alltag

Am unteren Bildschirmrand finden sich weitere Bedienelemente der App, wie Vor und Zurück, die Hometaste oder auch die Lupen zum aktivieren der Suchfunktion. Fernen gelangt man mittels dem Informationsbutton zu den App-Einstellungen und Account-Informationen. Tipp: Wer nicht gerne sein Nutzerverhalten preisgibt, kann hier unter Einstellungen Google Analytics deaktiveren, das standardmäßig eingeschaltet ist. Im Test lief die Bedienung leider nicht immer ganz flüssig, doch diese Probleme sollen laut Hersteller bald behoben sein.


Fazit: Die App glänzt durch aktuelle, seriöse und umfangreiche Daten zu Arzneimitteln aller Indikationen mit einer übersichtlichen Darstellung. Durch die einfache Bedienung gelangt man zudem schnell zum gesuchten Präparat. Einzig ob das jährliche Abo-Modell jedermanns Sache ist, wird sich zeigen müssen.

iOS - Apple App StoreAndroid - Google Play Store

 

Startseite mit Themenmodule

 

Arzneimittelteil mit Untergliederung nach Indikationen

 

Suchfeld und Ergebnissliste

 

Steckbrief mit den wichtigsten Informationen

 

Rechner zu Kalkulation der Nierenleistung

 

Diverse App-Einstellungen und Bedienungsanleitung

Getestet wurde die Version 1.3 unter iOS 9.3.2 auf dem iPhone 6.