"Für nicht mehr berufstätige Ärzte gibt es keine Einschränkungen der Gültigkeit, solange sie gemeldet sind", beruhigt Jodok Müller von der Bayerischen Landesärztekammer. Zuständig für die Ausgabe und Verlängerung von Arztausweisen sind die Ärztekammern bzw. deren Kreis- und Bezirksverbände. So stellt in Berlin die Ärztekammer den Arztausweis aus – seit 2011 nur noch im Scheckkartenformat. Bis auf den Mikroprozessorchip sehen Scheckkarten- und elektronischer Arztausweis gleich aus. Der Arztausweis dient aber ausschließlich als Sichtausweis und unterscheidet sich in seiner Verwendung damit nicht von dem bekannten Papierausweis, wie er zum Beispiel in Bayern noch ausgestellt wird. Während der Papierausweis verlängert werden kann, muss der Scheckkartenausweis aber nach Ablauf (in Berlin beträgt die Gültigkeitsdauer 5 Jahre) neu ausgestellt werden.

Der Arztausweis gehört der Ärztekammer

In Bayern werden Arztausweise von den Kreisverbänden ausgestellt. "Der Ausweis bleibt Eigentum der ausstellenden Ärztekammer und ist bei Beendigung der Kammerzugehörigkeit oder nach Aufforderung zurückzugeben. Der Verlust des Arztausweises ist unverzüglich dem zuständigen Kreisverband oder dem Bezirksverband anzuzeigen. Verlorengegangene Arztausweise werden dann für ungültig erklärt", heißt es etwa beim Ärztlichen Bezirksverband Mittelfranken. Ein in Bayern ausgestellter Arztausweis kann dort unbürokratisch auf die Zeit verlängert werden, die der Personalausweis des Arztes gültig ist; der Arztausweis ausländischer Ärzte gilt für die Dauer ihrer Aufenthaltserlaubnis.

In Baden-Württemberg, wo es den elektronischen Arztausweis noch nicht gibt, wird ebenfalls ein Ausweis im Scheckkartenformat ausgegeben – hier allerdings durch die Bezirksärztekammern. Wie der bayerische Arztausweis in Papierform dient auch dieser lediglich dem Nachweis der Kammermitgliedschaft. Ein aufgedruckter Barcode erspart immerhin bei Fortbildungen das Hantieren mit Etiketten mit Fortbildungsnummern – er kann direkt eingescannt werden, was mittlerweile gängige Praxis ist.

Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2016; 38 (6) Seite 73
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