Tumormarker erhöht Grund zur Panik?

Autor: E.-D. Kreuser

Eine Privatpatientin kommt vom Gynäkologen, bei dem ein Check-up gemacht worden ist. Bei den Laborwerten fällt ein diskret erhöhter CEA-Wert von 3,9 (bis 2,5) sowie ein CA-50-Wert von 25,1 (bis 19) auf. Die Patientin hat keine Beschwerden. Was ist zu tun?

Antwort: Falsch positive CEA-Erhöhungen im Serum finden sich am häufigsten bei entzündlichen Leber-, Pankreas- und Darmerkrankungen. Die diagnostische Spezifität der CEA-Bestimmung kann bei aktiver alkoholischer Leberzirrhose bis auf 30 % absinken. Pankreatitis, entzündliche Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes wie Colitis ulcerosa, Divertikulitis oder Morbus Crohn führen zu falsch positiver CEA-Erhöhung, jedoch auch das Rauchen.

Der Referenzbereich für den CEA-Serumspiegel ist methodenabhängig und liegt zwischen 1,5 und 5 µg/l. Deshalb ist eine maligne Erkrankung, z. B. ein Kolonkarzinom, bei diesem niedrigen Wert sehr unwahrscheinlich.

Ein Tumormarker mit der Abkürzung CA-50 ist mir nicht bekannt. Es gibt die Tumormarker CA-125, CA-15.3, CA-19.9 und CA-72.4.▪

Kontakt
Prof. Dr. med. Ernst-Dietrich Kreuser
Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie
93059 Regensburg

Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2012; 34 (4) Seite 49
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf doctors.today publiziert.