Hygiene Medizinische Handschuhe

Praxisführung Autor: G.-C. Zinn

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Medizinische Schutzhandschuhe gehören neben der hygienischen Händedesinfektion* zu den wichtigsten infektionsprophylaktischen Maßnahmen in der Praxis. Die Anforderungen sind ganz unterschiedlich: Neben dem Schutz vor Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sind die Handschuhe zur Abwendung einer Infektionsgefährdung erforderlich, vor allem durch blutübertragbare Infektionskrankheiten wie z. B. Hepatitis B oder C, HIV, aber auch Schmierinfektionen.

Generell zu unterscheiden sind sterile Handschuhe (Operationshandschuhe), die dem Schutz des Anwenders sowie des Patienten vor Infektionen dienen, von unsterilen Handschuhen, bei denen der Schutz des Personals vor Kontakt mit infektiösem Material (z. B. Blut) oder Gefahrstoffen (z. B. Flächendesinfektionsmittel) eindeutig im Vordergrund steht.

Eigentlich sollten medizinische Handschuhe für alle Flüssigkeiten und Chemikalien undurchlässig und trotzdem sehr elastisch sein, sich der jeweiligen Hand optimal anpassen und auch die Haut sowie die Tastfähigkeit nicht beeinträchtigen. Da kein Handschuh all diese Anforderungen erfüllen kann, kommt der Auswahl des passendsten Handschuhs für den jeweiligen Zweck große Bedeutung zu (vgl. Tabelle). Die Schutzfunktion ist abhängig vom Handschuhmaterial, von den abzuwehrenden Stoffen und davon, welchen mechanischen Belastungen der Handschuh ausgesetzt und wie lange er getragen wird.

Empfehlungen zur Verwendung von Einmalhandschuhen

  • Je nach Einsatzgebiet muss zuerst entschieden werden, ob unsterile oder sterile Handschuhe notwendig sind.
  • Medizinische Handschuhe sind in bis zu 10 % schon fabrikneu mit mikrofeinen (makroskopisch nicht sichtbaren) Löchern behaftet, so dass auch nach der Benutzung unbedingt eine sorgfältige Händedesinfektion erfolgen sollte.
  • Ein Handschuhwechsel nach jedem Patienten sollte selbstverständlich sein. Handschuhe dürfen nicht desinfiziert und für unterschiedliche Patienten verwendet werden, da sie mit der Benutzung immer löchriger werden. Zudem ist eine Desinfektion von Handschuhen hygienisch nicht einwandfrei und sicher durchzuführen.
  • Schmuck (Ringe, Armkettchen etc.) sollten vorher abgelegt werden.
  • Mit Handschuhen dürfen keine wechselnden Tätigkeiten durchgeführt werden (z. B. Telefonieren).
  • In folgenden Situationen ist es immer notwendig, medizinische Schutzhandschuhe zu tragen:
    <item2>bei Kontakt mit potenziell infektiösem(n) Material oder Flächen/Gegenständen;</item2> <item2>bei Blutentnahmen, Injektionen, Punktionen, sonstigen Eingriffen;</item2> <item2>bei Verbandswechseln, wenn ein Kontakt mit der Wunde möglich ist (sterile Handschuhe);</item2> <item2>bei Wunden oder Verletzungen an den Händen der Mitarbeiter zum Eigenschutz;</item2> <item2>bei Kontakt mit Desinfektionsmitteln für Flächen und Instrumente oder anderen Chemikalien (z.B. Formaldehyd).</item2><item2>bei Kontakt mit potenziell infektiösem(n) Material oder Flächen/Gegenständen;</item2> <item2>bei Blutentnahmen, Injektionen, Punktionen, sonstigen Eingriffen;</item2> <item2>bei Verbandswechseln, wenn ein Kontakt mit der Wunde möglich ist (sterile Handschuhe);</item2> <item2>bei Wunden oder Verletzungen an den Händen der Mitarbeiter zum Eigenschutz;</item2> <item2>bei Kontakt mit Desinfektionsmitteln für Flächen und Instrumente oder anderen Chemikalien (z.B. Formaldehyd).</item2><item2>bei Kontakt mit potenziell infektiösem(n) Material oder Flächen/Gegenständen;</item2> <item2>bei Blutentnahmen, Injektionen, Punktionen, sonstigen Eingriffen;</item2> <item2>bei Verbandswechseln, wenn ein Kontakt mit der Wunde möglich ist (sterile Handschuhe);</item2> <item2>bei Wunden oder Verletzungen an den Händen der Mitarbeiter zum Eigenschutz;</item2> <item2>bei Kontakt mit Desinfektionsmitteln für Flächen und Instrumente oder anderen Chemikalien (z.B. Formaldehyd).</item2><item2>bei Kontakt mit potenziell infektiösem(n) Material oder Flächen/Gegenständen;</item2> <item2>bei Blutentnahmen, Injektionen, Punktionen, sonstigen Eingriffen;</item2> <item2>bei Verbandswechseln, wenn ein Kontakt mit der Wunde möglich ist (sterile Handschuhe);</item2> <item2>bei Wunden oder Verletzungen an den Händen der Mitarbeiter zum Eigenschutz;</item2> <item2>bei Kontakt mit Desinfektionsmitteln für Flächen und Instrumente oder anderen Chemikalien (z.B. Formaldehyd).</item2><item2>bei Kontakt mit potenziell infektiösem(n) Material oder Flächen/Gegenständen;</item2> <item2>bei Blutentnahmen, Injektionen, Punktionen, sonstigen Eingriffen;</item2> <item2>bei Verbandswechseln, wenn ein Kontakt mit der Wunde möglich ist (sterile Handschuhe);</item2> <item2>bei Wunden oder Verletzungen an den Händen der Mitarbeiter zum Eigenschutz;</item2> <item2>bei Kontakt mit Desinfektionsmitteln für Flächen und Instrumente oder anderen Chemikalien (z.B. Formaldehyd).</item2>

Desinfektion und Aufbereitung von Instrumenten

Die Technische Regel für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA 250) fordert beim Umgang mit Desinfektionslösungen ebenfalls Schutzhandschuhe zu tragen. Eine sinnvolle und praktikable Alternative zu Latex- oder PE-Einmalhandschuhen sind hier normale Haushaltshandschuhe. Diese können nach der Nutzung unter Wasser abgespült und bis zur nächsten Verwendung an einem festen Platz verwahrt werden. Aus praktischen Gründen empfiehlt es sich bei mehreren Mitarbeitern verschiedene Farben zu wählen, um eine personenbezogene Nutzung der Handschuhe zu sichern. Bei längerem Tragen – wie beispielsweise bei der Instrumentenaufbereitung – sollten Unterzieh-Handschuhe aus Baumwolle getragen werden.


Autor:
Facharzt für Kinderheilkunde/Hygiene und Umweltmedizin
Ärztl. Qualitätsmanagement
Infektiologie (DGI)
Leiter des ZHI der Bioscientia
55218 Ingelheim/Rhein

Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2011; 333 (17) Seite 32-33
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf doctors.today publiziert.