Ein nicht ganz unerwartetes Ergebnis der Umfrage ist, dass Patienten keine eng getaktete Fließbandmedizin mögen. 94 % der Deutschen bringen ihrem Mediziner mehr Vertrauen entgegen, wenn er die Behandlungen genau erklärt und dafür Zeit investiert. Außerdem sollte er sich regelmäßig weiterbilden: 90 % sagen, dass sie bei ihrem Arzt auf dessen Qualifikationen und Fortbildungen achten.

Um sich in der Praxis wohlzufühlen, wünschen sich 88 % der Deutschen zudem freundliches Praxispersonal. Doch um ein umfassendes Vertrauensverhältnis zu ihrem Arzt aufzubauen, erwarten sie außerdem fortschrittliche Medizintechnik: 85 % der Bundesbürger vertrauen einem Arzt stärker, wenn er moderne Geräte benutzt.

Hoffnung auf bessere Früherkennung durch moderne Technik

„Patienten sind heutzutage gut informiert und an die Nutzung von technischen Innovationen gewöhnt. Sie sehen die Vorteile ganz klar“, so Johannes Stäbler von Pentax Medical. 96 % der Deutschen sehen in Medizintechnik auf dem neuesten Stand Vorteile, nur 4 % können in fortschrittlichen Untersuchungsgeräten keinen Nutzen sehen. Von modernen Geräten erhoffen sich Patienten größere Heilungschancen. 77 % der Bundesbürger glauben an eine bessere Früherkennung von Krankheiten durch moderne Medizintechnik. Der am zweithäufigsten genannte Vorteil ist eine schonendere Behandlung mit weniger Nebenwirkungen. Auch kürzere Behandlungszeiten und eine schnellere Heilung verspricht sich mehr als die Hälfte der Befragten.

Patienten sind bereit, Zeit und Geld zu investieren

Für Untersuchungstechnik auf dem aktuellen Stand würden die Patienten auch Zeit und Geld investieren. 79 % von ihnen sind bereit, einen längeren Anfahrtsweg zurückzulegen, um einen Arzt mit modernerer Medizintechnik zu erreichen. Knapp ein Fünftel würde für die Vorzüge der aktuellsten Geräte sogar 50 Kilometer oder mehr fahren. „Trotz klarer Vorteile zeigt sich in der Realität jedoch ein Investitionsstau in den deutschen Arztpraxen. Die Honorarpolitik ermöglicht oft keine Anschaffung moderner Geräte“, sagt Johannes Stäbler. „Damit Patienten von neuen Entwicklungen in der Medizintechnik profitieren können, muss hier dringend umgedacht werden.“

Gastroskope und Koloskope in deutschen Arztpraxen sind nach Schätzungen von Pentax Medical im Mittel vier Jahre alt. Die technische Ausstattung der Bundesbürger ist dagegen um einiges neuer, fand die Umfrage heraus. Blutdruckmesser oder Fieberthermometer hat ein Drittel der Deutschen beispielsweise vor weniger als einem Jahr gekauft.

Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2014; 36 (18) Seite 76-77
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf doctors.today publiziert.