Harnwegsinfekte Wie kann ich der Patientin helfen?

Autor: C. von Zastrow

Meine 17-jährige Patientin leidet seit zwei Jahren an rezidivierenden schmerzhaften Harnwegsinfekten, die mit verschiedensten Antibiotika erfolglos behandelt wurden. Bei einer urologischen Untersuchung wurde Urin untersucht und ein Blasen-Sonogramm durchgeführt mit erneuter Verordnung von Antibiotika, die erneut erfolglos war. Eine Urinkultur mit Antibiogramm wurde bisher noch nicht durchgeführt. Wie kann man der jungen Patientin sonst noch helfen?

Antwort: Während bei einem unkomplizierten Harnwegsinfekt bei entsprechender Klinik eine antibiotische Behandlung auch ohne Antibiogramm medizinisch vertretbar ist, sollte bei der erfolglosen wiederholten Behandlung ein Antibiogramm durchgeführt werden. Bei der Anamnese ist auf Risikofaktoren zu achten wie Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr, Kontrazeption (Diaphragma), vaginalen Ausfluss. Treten die Symptome in Zusammenhang mit einem Geschlechtsverkehr auf, ist eine antibiotische Behandlung postkoital empfehlenswert. Ansonsten müssten auch Abflussstörungen oder andere Ursachen ausgeschlossen werden (vgl. DEGAM-Leitlinie Brennen beim Wasserlassen).

Kontakt
Dr. med. Christoph von Zastrow
Facharzt für Urologie
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30519 Hannover

Erschienen in: Der Allgemeinarzt, 2012; 34 (19) Seite 50
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf doctors.today publiziert.