Mikrobiota-Services: Schlüssel zur menschlichen Gesundheit?

Der Begriff „Mikrobiota-Services“ besteht aus zwei Komponenten, die laut Prof. Dr. Bischoff, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie und Ernährungsmedizin-Experte, auf die lebenswichtigen Funktionen des menschlichen Mikrobioms abzielen. Im Gespräch erläutert er: Das Mikrobiom bezeichnet die Gesamtheit aller Mikroorganismen im und auf dem menschlichen Körper. Seine „Services“ können zahlreiche Aspekte der menschlichen Physiologie positiv beeinflussen, darunter die Immunkompetenz, die Temperaturresilienz, das Bewegungsverhalten und die Verdauung. Ist das Mikrobiom im Gleichgewicht, hat es positive Auswirkungen auf den gesamten Körper und kann die allgemeine Gesundheit unterstützen. 

Mikrobiom und Körperfunktionen: Die Mechanismen im Detail

Laut Prof. Bischoff kann das Mikrobiom weitreichenden Einfluss auf zahlreiche Körperfunktionen nehmen, wie z.B. die

Der Begriff „Mikrobiota-Services“ besteht aus zwei Komponenten, die laut Prof. Dr. Bischoff, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie und Ernährungsmedizin-Experte, auf die lebenswichtigen Funktionen des menschlichen Mikrobioms abzielen. Im Gespräch erläutert er: Das Mikrobiom bezeichnet die Gesamtheit aller Mikroorganismen im und auf dem menschlichen Körper. Seine „Services“ können zahlreiche Aspekte der menschlichen Physiologie positiv beeinflussen, darunter die Immunkompetenz, die Temperaturresilienz, das Bewegungsverhalten und die Verdauung. Ist das Mikrobiom im Gleichgewicht, hat es positive Auswirkungen auf den gesamten Körper und kann die allgemeine Gesundheit unterstützen. 
Mikrobiom und Körperfunktionen: Die Mechanismen im Detail
Laut Prof. Bischoff kann das Mikrobiom weitreichenden Einfluss auf zahlreiche Körperfunktionen nehmen, wie z.B. die

  • Interaktion mit dem ZNS und dem ENS (auch bekannt als Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse)
  • Nahrungsaufspaltung und -verwertung z.B. Fermentation von Ballaststoffen
  • Vitaminsynthese im Darm 
  • maßgebliche Unterstützung der Verdauung bzw. Peristaltik
  • Stimulation des darmeigenen Immunsystems bzw. Pathogenabwehr
  • Stärkung der Darmbarriere

Einfluss von Lebensstilfaktoren auf das Mikrobiom und die Folgen einer Dysbiose

Prof. Bischoff erklärt, dass Lebensstilfaktoren wie ungesunde Ernährung, Medikamente, insbesondere Antibiotika, aber auch Stress und Alter das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen können. Auch schwere bzw. rezidivierende gastrointestinale Infekte („postinfektiöses RDS“) können zu einer solchen sog. Dysbiose, also einer gestörten Zusammensetzung und Diversität des Mikrobioms führen. Diese Dysbalance könne zahlreiche gesundheitliche Probleme verursachen und sich in Symptomen wie übermäßiger Gasbildung, verminderter Produktion kurzkettiger Fettsäuren und allgemeinen Verdauungsstörungen äußern. 

In einigen korrelationsbasierten Studien wurde beobachtet, dass bei Reizdarmpatienten und -patientinnen Veränderungen des Mikrobioms auftreten; ein kausaler Zusammenhang sei daher wahrscheinlich, aber schwierig zu belegen, so Prof. Bischoff. Die Dysbiose des Mikrobioms könne sowohl bei der Entstehung funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom beteiligt sein, oder aber auch ein Epiphänomen dieser Erkrankungen darstellen.

Therapieansätze zur Wiederherstellung eines gesunden Mikrobioms

Zur Wiederherstellung eines gesunden Darmmikrobioms sind nach Prof. Bischoff eine ausgewogene Ernährung mit Ballaststoffen und fermentierten Lebensmitteln essenziell. Darüber hinaus könne man das Mikrobiom mit der Einnahme von Probiotika, d.h. der Mikrobiom-Supplementation durch ausgewählte Produkte, die lebende Bakterien wie insbesondere Milchsäurebakterien, Lactobacilli und Bifidobakterien enthalten, ebenfalls unterstützen. 

Auch ausgewählte Phytopharmaka mit Multi-Target-Wirkung wie STW 5 (Iberogast® Classic) oder STW 5-II (Iberogast® Advance) können eine Rolle bei der Darmgesundheit spielen1. STW 5 kann als wirksame Therapieoption bei akuten und situativ auftretenden funktionellen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt werden.2,3 Bei häufig wiederkehrenden funktionellen Magen-Darm-Beschwerden ist STW 5-II eine effektive Behandlungsmöglichkeit.4 Darüber hinaus zeigen erste pharmakologische Untersuchungsergebnisse (in vitro), dass STW 5-II einen Einfluss auf das Mikrobiom haben und Störungen der Darmbarriere entgegenwirken kann.5,6 

Sich ausreichend viel zu bewegen, Stress vermeiden und die psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten sind ebenfalls wichtige Faktoren für die Pflege eines gesunden Mikrobioms, ergänzt Prof. Bischoff abschließend.

Literatur:
1.    Ammar RM, et al. STW 5-II BENEFICIALLY MODULATES HUMAN GUT MICROBIOME IN VITRO. Z Gastroenterol. 2022; 60: e520. 
2.    Bayer Vital Symposium „Unzertrennlich: Bauch, Hirn und Mikrobiom – Patient:innen ganzheitlich im Blick“ im Rahmen des DGIM-Kongress 2024.
3.    Update S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom, AWMF Registernummer 021/016, Stand Juni 2021. 
4.    Nieber K, et al. Planta Medica 2012;78(11):1086.
5.    Elbadawi M, et al. Phytomedicine. 2021;88:153589.
6.    Ammar RM, et al. Phytomedicine. 2023;119:154996.

*Interview mit Prof. Dr. Stephan C. Bischoff