Sport & Magen-Darm

Der Einfluss des Gastrointestinaltrakts auf sportliche Leistungen wird oft unterschätzt. Lesen Sie, wie intensiver Sport das Verdauungssystem beeinflusst, welche präventiven Maßnahmen Sie Ihren sportlich aktiven Patient*innen in dem Fall empfehlen können, und ob sowie welcher Sport bei bestehenden Vorerkrankungen des Magen-Darm-Trakts indiziert ist.

Sportliche Höchstleistungen erfordern ein Zusammenspiel aller Organsysteme, inklusive des Verdauungstrakts. In Bezug auf die Leistungsfähigkeit von Sportler*innen wird die Funktion des Gastrointestinaltrakts oft unterschätzt, obwohl er eine wichtige, oftmals entscheidende Rolle spielt für1

  • die Energiebereitstellung,
  • Verteilung von Nährstoffen und Wasser,
  • Immunabwehr und
  • Hormonproduktion.

Wird die Homöostase durch intensive körperliche Belastung verändert, können diese Funktionen empfindlich gestört werden oder sich bei vorerkrankten Personen ggf. verschlechtern. So kommen Magen-Darm-Symptome in der Wettkampfperiode bei bis zu 61 % der Ausdauersportler*innen vor.1,2

Saures Aufstoßen: Ursachen & Therapie

Eine dieser Störungen ist gastroösophagealer Reflux (GER oder GÖR), der häufig durch intensive körperliche Aktivität ausgelöst wird. GER/GÖR ist weit verbreitet und hat oft Sodbrennen und saures Aufstoßen zur Folge. Die Ursache ist nicht vollständig geklärt, aber verschiedene Studien deuten darauf hin, dass sehr intensive Belastungen, insbesondere im Leistungs- und ambitionierten Freizeitsport mit Wettkampfcharakter, die Refluxsymptome verstärken.1

  • Präventiv und therapeutisch angeraten sind in dem Fall eine Reduzierung bzw. Anpassung der Trainingsintensität,
  • ein Wechsel der Belastungsart,
  • eine angepasste Ernährung (Vermeidung übermäßiger Nahrungsaufnahme sowie schwer verdaulicher Lebensmittel kurz vor der Belastung) sowie
  • eine qualitativ und quantitativ ausgleichende Flüssigkeitszufuhr.

Wenn keine Besserung auftritt, können pharmakologische Interventionen wie die Verabreichung von säuresekretionshemmenden Medikamenten (z. B. Antazida, H2-Blocker, Protonenpumpenblocker/PPI) Abhilfe schaffen.

Zu unterscheiden ist GER von eher akut und situativ auftretendem Sodbrennen als Symptom funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen. Hierbei können die Beschwerden unter anderem mit pflanzlichen Arzneimitteln wie Iberogast® Classic gelindert werden. Hinter akutem Sodbrennen stecken häufig Störungen der Magen-Darm-Motilität. Durch seinen hohen Anteil an motilitätsfördernden pflanzlichen Wirkstoffen reguliert Iberogast® Classic die Magen-Darm-Bewegungen und hat aufgrund seines Multi-Target-Prinzips auch positive Wirkeffekte in der Säureregulation. Damit lindert es gelegentlich auftretende Symptome wie zum Beispiel Sodbrennen, Magenschmerzen und Völlegefühl.3

Darm im Sprint und Marathon

Die häufigste Beschwerde bei Ausdauersportler*innen ist allerdings die belastungsinduzierte Diarrhö: Eine Stuhlfrequenz von > dreimal täglich und Symptome wie Bauchkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen sowie flüssiger Stuhl sind charakteristisch. Die Ursachen können vielfältig sein und reichen von der Abnahme der Schleimhautdurchblutung bis hin zu Veränderungen des osmotischen Drucks im Darm durch die körperliche Belastung.1

Eine angemessene Ernährung vor und während des Trainings, Vermeidung von Nahrungsmitteln, die eine beschleunigte Darmentleerung begünstigen, und die Anpassung der Trainingsintensität können helfen, die belastungsinduzierte Diarrhö zu reduzieren.1 Auch die parallele Einnahme bestimmter Medikamente kann sich durch die trainingsbezogene Belastung von Magen und Darm zusätzlich belastend auswirken.

Sport trotz Vorerkrankungen des Gastrointestinaltrakts?

Sport kann auch bei Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Ulcera ventriculi et duodeni, abhängig von der Schwere der Symptome, betrieben werden. Für Betroffene ist eine individuelle Beratung und Anpassung des Trainings notwendig. In akuten Phasen solcher Erkrankungen wird oft von intensivem Training abgeraten, während leichte bis moderate Bewegung im aeroben Bereich in der Regel unbedenklich ist.1

Literatur:
1.    Lachtermann E. & Jung K. The part of the gastrointestinal tract by sport is frequently underestimated. Dtsch Arztebl 2006;103(31-32): A-2116 / B-1824 / C-1765.
2.    Worobetz LJ & Gerrard DF. Gastrointestinal symptoms during exercise in enduro athletes: prevalence and speculations on the aetiology. N Z Med J 1985;98: 644–6.
3.    Webseite: www.iberogast.de/beschwerden/sodbrennen (aufgerufen am 22.02.2024)