Interview: Stress triggert und verstärkt häufig gastrointestinale Beschwerden
Patienten mit gastrointestinalen Beschwerden wie Schmerzen und Brennen im Epigastrium, veränderte Stuhlfrequenz, Blähungen oder Übelkeit gehören in Arztpraxen und Kliniken zum Alltag. Oftmals korreliert das Auftreten dieser Symptome mit einer hohen Stressbelastung. „In diesem Kontext spielen die zunehmende Arbeitsverdichtung und die ständige Erreichbarkeit eine große Rolle“, erklärt Prof. Dr. med. Ahmed Madisch, Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Hannover. Nach seiner Erfahrung stehen insbesondere die funktionelle Dyspepsie (FD) und das Reizdarmsyndrom (RDS) häufig in Zusammenhang mit einem erhöhten Stresspegel.
Stress wirkt auf das Bauchhirn
FD oder RDS werden neben dem Vorhandensein anderer Kriterien vor allem dann diagnostiziert, wenn im Rahmen der Routineuntersuchungen keine nachweisbaren organischen Ursachen für die gastrointestinalen Beschwerden der Patienten festgestellt werden können. Zugrundeliegende Störungen sind meist multifaktoriell und heterogen und reichen von viszeraler Hypersensitivität über gestörte Motilität bis hin zu Mikroinflammation. Die mit den beiden Erkrankungen einhergehende diffuse Symptomatik ist meist rezidivierend und chronisch.
Stressbelastung kann die Beschwerden triggern oder verstärken, erläutert Madisch. „Zwischen dem enterischen und dem zentralen Nervensystem besteht über die Bauch-Hirn-Achse eine Kopplung. Somit hat eine erhöhte psychische Stressbelastung einen modulierenden Effekt auf das sogenannte Bauchhirn, das über mehr Ganglienzellen verfügt als das Rückenmark.“ Zudem erhöhe Stress auch grundsätzlich das inflammatorische Geschehen im Organismus.
Effektive Linderung durch Multi-Target-Therapie
Für das therapeutische Vorgehen bei stressbelasteten Patienten mit funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen empfiehlt Madisch mehrere Maßnahmen. Neben Ernährungs- und Lebensstilinterventionen rät der Experte zum Einsatz eines Phytopharmakons, einer Iberis amara-Kombination (Iberogast Advance/STW 5-II) mit Multi-Target-Effekt: „Die einzelnen pharmakologisch wirksamen Komponenten setzen zur selben Zeit an unterschiedlichen Zielorten an.“ Das Zusammenspiel der sechs enthaltenen Heilpflanzen begründe die Effektivität der Iberis amara-Kombination: „Damit wird es der Symptombreite einer FD oder eines RDS gerecht und kann die Beschwerden effektiv lindern.“