COVID-Booster Aller guten Dinge sind vier

Autor: Sabine Mattes

Der Schutz bestand ungeachtet der Medikamente, mit denen die Patienten behandelt wurden. Der Schutz bestand ungeachtet der Medikamente, mit denen die Patienten behandelt wurden. © BillionPhotos.com – stock.adobe.com

Experten raten Patienten mit autoimmunbedingten rheumatischen Erkrankungen, ihren COVID-19-Impfstatus auf dem aktuellen Stand zu halten und sich eine vierte Spritze geben zu lassen.

Diese Empfehlung zum Boostern findet in den Ergebnissen einer US-amerikanischen Studie weitere Bestätigung. Eine vierte Injektion mit einem mRNA-­Impfstoff wirkte sich demnach auch unter immunsuppressiver Therapie positiv auf das Infektionsrisiko sowie den Krankheitsverlauf nach einer SARS-CoV-2-Infektion aus.

Eine Wissenschaftlergruppe hatte die Gesundheitsdaten von 4.305 Patienten analysiert, die im Jahr 2022 wegen einer rheumatischen Erkrankung unter einer Therapie mit synthetischen oder biologischen DMARD standen. 3.126 von ihnen hatten die vierte Dosis eines SARS-CoV-2-mRNA-­Vakzins erhalten, 1.179 waren ohne den Booster geblieben. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 135 Tage für geboosterte Patienten, bei lediglich drei Injektionen waren es 65 Tage.

Nach der vierten mRNA-­Dosis kam es deutlich seltener zu einer Coronavirusinfektion (Hazard­ Ratio­, HR, 0,59), berichten die Studienautoren. Die Gefahr für einen schweren COVID-19-Verlauf – definiert als Hospitalisierung oder Tod in zeitlicher Nähe zu einem positiven SARS-CoV-2-Test­ergebnis – war gleichfalls merklich erniedrigt (HR 0,35). Alter und Geschlecht der Studienteilnehmer schienen sich nicht auf das Ergebnis auszuwirken.

Der Schutz bestand ungeachtet der Medikamente, mit denen die Patienten behandelt wurden. Einzig unter Rituximab zeigte sich kein Vorteil des Boosters. Diese Substanz sei dafür bekannt, Impfantworten deutlich zu verschlechtern, erklären die Wissenschaftler dieses wenig überraschende Ergebnis.

Quelle: Hanberg JS et al. Lancet Rheumatol 2023; DOI: 10.1016/S2665-9913(23)00272-2