Smartwatch Bananentrick entlarvt Unvermögen

Autor: Sabine Debertshäuser

Ist die smarte Technik überhaupt zuverlässig? Ist die smarte Technik überhaupt zuverlässig? © amedeoemaja - stock.adobe.com

Seit geraumer Zeit wird an einer Glukosemessfunktion für Smartwatches geforscht. 

Ein Segen für Patienten mit Diabetes, könnte man meinen. Denn eine nichtinvasive Bestimmung der Glukosekonzentration in Blut oder Gewebe würde ihren Alltag erheblich erleichtern. 

Doch ist die smarte Technik überhaupt zuverlässig? Im Rahmen eines Pilotversuchs händigten Wissenschaftler um Dr. Manuel Eichenlaub von der Universität Ulm einem Patienten mit Typ-1-Diabetes zwei Smartwatches aus. Diese sollte er zwei Tage lang an den Handgelenken tragen. Parallel dazu überprüften die Forscher den Blutzuckerspiegel mit einem herkömmlichen, minimalinvasiven CGM-System. Der Clou: An Tag 3 wurden die Smart Devices statt dem Probanden einer Banane umgeschnallt.

Die von den Uhren aufgezeichneten Glukoseprofile verliefen an allen drei Tagen – inklusive dem Bananentag – nahezu deckungsgleich: Jeweils gegen 9 Uhr, 13 Uhr und 19 Uhr  stiegen die Blutzuckerspiegel an. Allerdings hatten diese Messwerte keine klinische relevante Ähnlichkeit mit den Daten des CGM-Systems an den Tagen 1 und 2.

Die Ergebnisse sprechen gegen derartige Smartwatches, so die Autoren. Es sei anzunehmen, dass sie lediglich ein vorinstalliertes Glukoseprofil einer nicht-zuckerkranken Person übermitteln. Die Sensoren könnten nicht einmal ausmachen, ob lebendes Gewebe vorlag. Patienten sei von dieser Art des Diabetesmanagements dringend abzuraten.

Quelle: Eichenlaub M et al. Diabetes, Stoffwechsel und Herz 2024; 33: 102-104