Rheuma Begleiterkrankungen von Beginn an relevant
Erhält ein Patient die Erstdiagnose einer rheumatischen Erkrankung, sollte man die (potenziellen) Komorbiditäten im Blick haben. Besonders wichtig sei die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Rheumatologen und anderen Fachrichtungen, betonen Dr. Veerle Stouten von der Katholischen Universität Löwen und Kollegen. Hintergrund ihres Appells ist eine Auswertung des flämischen Intego-Registers.
Die Forscher verglichen die Inzidenz von Begleitleiden bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), Spondyloarthritis und Psoriasisarthritis (PsA) mit der bei gematchten Kontrollen ohne rheumatische Erkrankung. Zum Zeitpunkt der Diagnose und nach drei Jahren wurde als Maß für die Komorbiditäten-Last der Rheumatic Disease Comorbidity Index berechnet.
Initial litten mehr RA- und PsA-Patienten an Komorbiditäten als Nicht-Rheumatiker. Bei PsA lag signifikant häufiger eine Depression vor. Nach drei Jahren war die Komorbiditäten-Last unter RA- und PsA-Betroffenen erheblich höher als unter den Kontrollpersonen. Bei RA entwickelten sich inbesondere mehr kardiovaskuläre Erkrankungen.
Auffallend hoher Gebrauch von Opioiden
Alarmiert zeigen sich die Autoren in Bezug auf den Schmerzmittelgebrauch. 56 % der rheumatisch Erkrankten erhielten in den ersten drei Jahren fünf oder mehr verschiedene Analgetika (Kontrollgruppe 32 %). Bemerkenswert dabei der Anteil der Opioide: Zählte man Tramadol nicht dazu, nahmen immer noch bis zu 15 % ensprechende Präparate ein.
Quelle: Stouten V et al. RMD Open 2021; 7: e001671; DOI: 10.1136/rmdopen-2021-001671