Morbus Dupuytren Berufskrankheit Dupuytren?

Autor: Annette Kanis

Regelmäßige manuelle Arbeitsbelastung erhöht die Wahrscheinlichkeit, einen Morbus Dupuytren (MD) zu entwickeln. Regelmäßige manuelle Arbeitsbelastung erhöht die Wahrscheinlichkeit, einen Morbus Dupuytren (MD) zu entwickeln. © perfectmatch – stock.adobe.com

Wer auf der Arbeit häufig manuelle Tätigkeiten ausführt, erleidet häufiger einen Morbus Dupuytren als Personen, deren Berufe nur manchmal oder nie manuelle Arbeitsabläufe umfassen. Auch die Lebenszeit-Belastung spielt eine Rolle.

Regelmäßige manuelle Arbeitsbelastung erhöht die Wahrscheinlichkeit, einen Morbus Dupuytren (MD) zu entwickeln. Das er­gab eine Auswertung von Daten der UK-Biobank-Studie. Dabei wurde das Ausmaß der manuellen Arbeit auf zwei Arten gemessen: Über die erfragte Häufigkeit manueller Tätigkeiten zum Zeitpunkt der Rekrutierung (n = 196.265) sowie als Lebenszeitbelastung. Dafür wurden 96.563 Teilnehmer zu ihrer beruflichen Karriere interviewt. Aus den Ergebnissen errechnete man einen Score für die kumulative manuelle Arbeitsbelastung, der von null bis zu einigen Tausend Punkten reichte.

Risiko der exponierten Gruppe um 29 % erhöht

Teilnehmer, die zu Studienbeginn normalerweise oder immer manuelle Tätigkeiten ausführten, waren zu 29 % häufiger von MD betroffen als solche, deren Berufe nur manchmal oder nie manuelle Arbeitsprozesse umfassten. Außerdem steigerte jede Erhöhung des kumulativen Werts um 750 Punkte die Wahrscheinlichkeit, an MD erkrankt zu sein, um 17 %. Exponierte Teilnehmer waren häufiger männlich und Raucher als jene, die nur in geringem Umfang manuelle Tätigkeiten ausübten. Die Pathophysiologie der Erkrankung ist nicht vollständig geklärt. Evtl. begünstigt eine mechanische Überlastung der Palmarfaszie mikrovaskuläre Ischämien, die die Entstehung von Myo­fibroblasten fördern. Laut den Autoren sollte MD als Berufskrankheit angesehen ­werden.

Quelle: van den Berge BE et al. BMJ 2023; DOI: 10.1136/oemed-2022-108670